Ein 57-Jähriger aus dem Landkreis Tirschenreuth ist an einer Infektion mit dem seltenen Bornavirus gestorben. Es ist bereits der dritte Todesfall in Bayern binnen weniger Monate – die Behörden stehen vor einem Rätsel.
Der Mann verstarb im Bezirksklinikum Regensburg, teilte der Landkreis mit. Erst im Sommer waren zwei Männer aus dem Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm dem Virus erlegen. Ein direkter Zusammenhang zwischen den Fällen ist bisher nicht bekannt – die Distanz zwischen den Regionen beträgt rund 200 Kilometer.
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Virus vor allem in Spitzmäusen verbreitet
Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit kommt das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) vor allem in Feldspitzmäusen in Teilen Bayerns, Sachsen-Anhalts und im Nordwesten Brandenburgs vor. Die Tiere selbst erkranken nicht, scheiden das Virus aber über Kot, Urin, Speichel und Haut aus.
Infektionsweg beim Menschen ungeklärt
Wie genau sich Menschen anstecken, ist noch unklar. Fachleute vermuten, dass der Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen eine Rolle spielt. Bekannt ist: Eine Infektion führt fast immer zu einer schweren Gehirnentzündung – und endet oft tödlich.
Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung
Die Behörden raten zur Vorsicht: Spitzmäuse sollten von Häusern ferngehalten werden, Tierfutter gehört nicht ins Freie. Bringen Hauskatzen tote Spitzmäuse ins Haus, sollten diese nur mit Schutzausrüstung (Handschuhe, Maske, Schutzbrille) entsorgt werden. Vor dem Anfassen wird empfohlen, den Kadaver mit Reinigungsmitteln zu besprühen.