Nach dem Tod mehrerer Migranten im polnischen Grenzgebiet hat der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko eine Verantwortung zurückgewiesen.
Die Lage werde durch das Vorgehen der Grenzschutzbeamten der Nachbarstaaten verschärft, sagte der 67-Jährige am Montag in Minsk. Er sprach von einer "sehr ungünstigen Situation" an der Grenze. Die Nachbarstaaten hätten einen Konfrontationskurs gegenüber Belarus eingeschlagen, so Lukaschenko bei einem Treffen mit dem Grenzschutz.
Die Regierungen der EU-Staaten Polen, Litauen und Lettland beschuldigen Lukaschenko, in organisierter Form Flüchtlinge aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen. Auf polnischer Seite starben bisher nach Angaben des Grenzschutzes drei Menschen. Zudem wurde im Grenzgebiet zu Belarus der Ausnahmezustand verhängt.
Verlängerung des Ausnahmezustandes
Polens Innenminister Mariusz Kaminski kündigte am Montag an, er werde sich dafür einsetzen, dass die Regierung beim Präsidenten eine Verlängerung des Ausnahmezustands beantrage. Dieser galt zunächst für 30 Tage. Ortsfremde erhalten in dem Gebiet keinen Zutritt.
Lukaschenko zufolge betreut Belarus 32 Migranten, die seit zwei Monaten an der Grenze festsäßen. "Sie wollen nicht in Belarus bleiben. Sie bestehen darauf, nach Deutschland zu gehen."