"Herabwürdigend"

Trans-Mädchen getötet - Vater will Entschuldigung von Premierminister

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Es ist "absolut entmenschlichend" sagt ein Vater über eine Rede vom britischen Premier Rishi Sunak.

Der Vater einer ermordeten, transsexuellen Jugendlichen hat eine Entschuldigung vom britischen Premier Rishi Sunak für dessen Bemerkung im Parlament gefordert. Als Premierminister "solch herabwürdigende Kommentare" zu machen - auch wenn in Zusammenhang mit einer Parlamentsdebatte - sei "absolut entmenschlichend", sagte er nach Angaben des Fernsehsenders Sky News von Mittwochabend.

Britischer Premier lehnt Entschuldigung für Kolonialismus ab

26.04.2023, Großbritannien, London: Rishi Sunak, Premierminister von Großbritannien, verlässt die 10 Downing Street, um zur wöchentlichen Fragestunde des Premierministers ins Unterhaus zu gehen. Sunak hat eine Aufforderung zurückgewiesen, sich im Namen seines Landes für Sklaverei und Kolonialismus zu entschuldigen. Foto: Kin Cheung/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© Kin Cheung/AP/dpa
× Britischer Premier lehnt Entschuldigung für Kolonialismus ab

Sunak steht unter Beschuss, weil er am Mittwoch die Definition des Frauseins als politischen Streitpunkt ausgenutzt hatte, während die Mutter des getöteten Mädchens als Gast das Parlament in London besucht hatte. Die 16-jährige Brianna war im Februar 2023 von zwei Teenagern ermordet worden. Dabei spielten laut Richterin auch transfeindliche Motive eine Rolle.

"Bin schockiert über seine Äußerungen"

"Die Identitäten von Menschen sollten nicht auf diese Weise ausgenutzt werden und ich persönlich bin schockiert über seine Äußerungen und finde, er sollte sich für seine Bemerkungen entschuldigen", sagte der Vater demnach weiter. Transsexuell bedeutet, dass sich Menschen nicht dem Geschlecht zugehörig fühlen, das ihnen bei der Geburt zugeschrieben wurde.

"Eine Frau zu definieren"

Sunak zählte bei der Parlamentsdebatte mehrere Punkte auf, bei denen Oppositionsführer Keir Starmer angeblich einen Rückzieher gemacht habe. Dabei machte sich Sunak darüber lustig, dass es dem Chef der oppositionellen Labour-Partei schwerfalle, "eine Frau zu definieren". Starmer reagierte empört. Es sei eine Schande von Sunak, dies ausgerechnet dann zu sagen, wenn Briannas Mutter zuhöre. Daraufhin riefen auch mehrere Abgeordnete "Schande". Ein Regierungsmitglied betonte am Donnerstag, Sunak habe mit mehreren Beispielen die Kehrtwenden Starmers deutlich machen wollen. Sunak wolle gerne Briannas Familie treffen, sagte Staatssekretär Chris Philp der Nachrichtenagentur PA zufolge.

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