Was macht Putin?

Ukraine-Deal: Experten haben üblen Verdacht

Selenskyj möchte Putin persönlich treffen – der Kreml-Chef bleibt einer Antwort vorerst schuldig. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist mit seinem Gesprächsangebot an Kremlchef Wladimir Putin in die Offensive gegangen. "Ich werde am Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich", schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Kurz zuvor war Selenskyj von US-Präsident Donald Trump zur Teilnahme an den von Putin angebotenen Gesprächen gedrängt worden. Der russische Präsident hatte die Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche in der Türkei vorgeschlagen.

Putin sagte allerdings nicht explizit, dass er selbst dazu anreisen würde. Selenskyj äußerte die Hoffnung, "dass die Russen keine Ausreden suchen".

Spielt Putin weiter auf Zeit?

Wie die BILD berichtet, bezweifeln westliche Geheimdienste aber genau das. Für Putin läuft es im Ukraine-Krieg derzeit nicht schlecht, sein Ukraine-Angebot könnte deshalb erneut eine Falle sein. Moskau erhofft sich weitere militärische Vorteile und ist wohl nicht bereit, auf Teile der vier annektierten Regionen Donezk, Luhansk, Saporischja und Cherson zu verzichten. Eine Waffenruhe an der jetzigen Frontlinie würde aber wohl genau dies bedeuten.

Putin spiele deshalb weiterhin auf Zeit. Der Kreml-Chef signalisiere Bereitschaft für Verhandlungen, meint es mit einer langfristigen Waffenruhe aber nicht ernst. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte in einem Interview des US-Senders ABC zu Bedenken gegeben, die Ukraine könne eine Waffenruhe "missbrauchen", um Verstärkungen an die Front zu bringen und neue Waffen aus dem Ausland zu erhalten.   

Mit einer offiziellen Antwort auf Selenskyjs Angebot ist aber jedenfalls noch am Montag zu rechnen.

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