Nach Treffen mit Putin

Kanzler Nehammer telefonierte heute mit Selenskyj

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Nehammer betonte bei Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten die Einigkeit der EU in der Sanktionsfrage.

Kiew (Kyjiw)/Moskau/Wien. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj betont, dass sein montägiges Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin "kein Freundschaftsbesuch" gewesen sei. Nehammer sagte am Dienstag in einem Telefonat mit Selensky, dass er gegenüber Putin das Leid, dass durch den russischen Angriffskrieg entstanden sei, "in aller Deutlichkeit "angesprochen habe. "Im Krieg gibt es nur Verlierer", zitierte das Bundeskanzlersamt Nehammer.

Wie schon gegenüber Putin betonte der Regierungschef in dem Telefongespräch die Haltung Österreichs, dass die russischen Attacken enden und Kriegsverbrechen wie in Butscha von unabhängigen internationalen Experten und Expertinnen lückenlos aufgeklärt werden müssten. Zudem habe er Putin gesagt, dass die "EU-Sanktionen gegen Russland aufrecht bleiben und weiter verschärft werden, so lange Menschen in der Ukraine in diesem Konflikt sterben", so Nehammer laut Aussendung in dem Telefongespräch mit Selenskyj. 

"EU in dieser Frage so geeint wie noch nie"

"Die EU ist in dieser Frage so geeint wie noch nie." Nehammer sicherte dem ukrainischen Staatschef erneut die "politische und humanitäre Unterstützung" Österreichs zu. "Alle laufenden Friedensbemühungen, insbesondere die Istanbuler Friedensgespräche", würden weiter unterstützt, meinte der Kanzler. "Der Weg zum Frieden führt nur über Verhandlungen, die Voraussetzung dafür ist aber ein Waffenstillstand", postulierte Nehammer.

Nach seinem Besuch am 9. April in der Ukraine und dem darauffolgenden Treffen mit Putin am Montag in Moskau telefonierte Nehammer am Dienstag außerdem mit US-Botschafterin Victoria Kennedy. Dabei sagte der Regierungschef, dass es "mehr denn je die Geschlossenheit des Westens als Wertegemeinschaft für Menschenrechte und Frieden" brauche. Nehammer informierte laut Bundeskanzleramt auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen über seine Aufenthalte in Kiew und Moskau. Wie der Präsident am Abend twitterte, sei Nehammer bei ihm in der Hofburg gewesen. "Der Friede in der Ukraine ist und bleibt unser gemeinsames Ziel", postete Van der Bellen.

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