FBI-Agenten beschlagnahmten bei Razzien in New York und Washington unter anderem Prada-Schuhe, Sonnenbrillen und Kunstwerke, die mit Oleg Deripaska in Verbindung stehen sollen.
Deripaska, ein milliardenschwerer Industrieller und guter Freund Putins gründete den Aluminiumriesen Rusal mit und wurde bereits im Jahr 2018 von den USA auf eine Sanktionsliste gesetzt. Ein Grund für die Sanktionen war die damalige Annektion der Krim an Russland. Zudem wird Deripaska vorgeworfen gegen Geldwäschegesetze verstoßen und das Leben von Geschäftsrivalen bedroht zu haben. Deripaska soll vielfältig mit dem russischen Staat verbunden sein und für diesen politisch aktiv sein. Die EU schloss sich 2018 den Sanktionen der USA nicht an.
Wie Bloomberg nun berichtet sollen bereits im vergangenen Oktober mehrere Razzien in den Villen Deripaskas in New York und Washington durchgeführt worden sein. Unter den beschlagnahmten Gegenständen befanden sich auch Wanderschuhe und Haushaltswaren sowie Finanz- und Telefonunterlagen. Die Razzien sollen wegen des Verdachts der Sanktionsumgehung durchgeführt worden sein.
Deripaskas Sprecher wies die Behauptungen als "Lügen und unbegründete Anschuldigungen" zurück. Er meint zu Bloomberg: ""Zu glauben, dass die Beschlagnahmung von Baseballkappen und Schuhen in Häusern, die nicht einmal Herrn Deripaska gehören, diese Lügen irgendwie glaubwürdiger macht, ist absurd." Deripaska hatte gegen die Sanktionen geklagt, da diese seinen Ruf gefährden sollen, so das Wall Street Journal. Der Antrag Deripaskas wurde im März des heurigen Jahres von einem US-Gericht jedoch zurückgewiesen. Nach dem Einmarsch der russischen Truppen wurde Deripaska auch von Großbritannien und Australien mit Sanktionen belegt. Die EU setzte Deripaska zunächst auf die Sanktionsliste, Anfang März wurden die Sanktionen gegen den Oligarchen jedoch wieder fallen gelassen. In der Öffentlichkeit positionierte sich der Oligarch immer wieder klar gegen den Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine.