Treffen in Alaska

Keine Einigung bei historischem Trump-Putin-Gipfel

US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin haben ihr Gipfeltreffen in Alaska ohne Äußerungen zu einer möglichen Waffenruhe im Ukraine-Krieg beendet.

Historische und packende Bilder aus Alaska: US-Präsident Donald Trump empfing seinen russischen Gegenüber zum Gipfel am Luftwaffen-Stützpunkt Elmendorf AFB in Anchorage. Schicksalsstunden für die Ukraine. Die Jets der Weltführer – die Boeing-747-„Air Force One“ und eine russische Ilyushin Il-96-300PU – schwebten im Abstand weniger Minuten unter einem grauen Wolkenschleier ein.

Putins Flieger erhielt sogar eine Eskorte von vier US-Kampfjets. Die Begrüßung am Rollfeld? Überraschend herzlich. Trump klatschte, als Putin mit energischen Schritten auf ihn zukam. Ein langer Handschlag. Beide plauderten locker auf dem Weg zu Trumps gepanzerter Limo „The Beast“. Der Wagen rollte mit beiden am Rücksitz zum Verhandlungsort.

Trump wollte den international geächteten Putin, der 2022 das Kriegsblutbad in der Ukraine (mehr als eine Million Tote) startete, wohl auch mit Martialischem imponieren: Hinter einem kleinen Podium standen zwei B-2-Tarnkappenbomber, Amerikas modernste und tödlichste Kampfjets. US-Experten waren schockiert. Der Tenor: Jeder, der aus dem russischen Flieger stieg, "ist ein Spion", so Ex-Trump-Berater John Bolton.

Herzliche Begrüßung, knallharter Poker

Die ganze Symbolik war ein knallharter Trump-Poker, auch wenn die Herzlichkeit der Begrüßung Schockwellen vor allem durch Europa schickte. Immerhin: Trump hatte es ermöglicht, den geächteten Paria Putin zurück auf die Weltbühne zu hieven.

Putin Trump
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Aber: Der US-Präsident hatte schon beim Siebenstunden-Flug von DC nach Anchorage klargemacht, dass er Putins Zustimmung zu einem raschen Waffenstillstand erwartet. Er drohte: Wenn sich der Kreml-Despot sträube, könnte es ein „kurzer Gipfel“ werden. Auch: Ein zuerst geplantes Vieraugen-Gespräch wurde gestrichen: Die Präsidenten verhandelten mit je dreiköpfigen Delegationen an ihrer Seite.

Makaber: Beide Machtmänner hatten ihre jeweiligen Atom-Koffer in der Nähe, die Code-Portale für die zwei weltgrößten Arsenale an Nuklearwaffen der Welt. „Es steht viel auf dem Spiel“, hatte Trump vor dem Alaska-Treffen noch gepostet. Keine Übertreibung. Europa – und besonders das Kriegsland Ukraine – hielten den Atem an. Trump war zwei Tage vor dem Gipfel in einer virtuellen Schalte mit Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj, sowie europäischen Staats- und Regierungschefs „aufmunitioniert“ worden, keine signifikanten Zusagen zu machen. Trump versprach es.

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Gespräch dauerte nur 2 Stunden und 45 MInuten

Nach nur 2 Stunden und 45 MInuten waren die Verhandlungen fürs erste überraschend früh beendet. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz verkündeten die zwei Anführer der beiden großen Weltmächte das Ergebnis ihrer Gespräche.

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Einen "Deal für den Ukraine-Frieden gibt es (noch) nicht, dafür haben die USA und Russland wirtschaftlich und diplomatisch wieder zueinander gefunden. Putin ergriff zuerst das Wort: "Es gab konstruktive und sehr respektvolle Gespräche. Ich möchte mich bei Donald Trump bedanken, hier nach Alaska zu kommen. Wir sind ja doch nahe Nachbarn. Ich habe meinen Kollegen als 'lieben Nachbarn' begrüßt. Und trennt ja nur ein kleiner Ozean von 4 Kilometern."

"Russland hat ein reichliches, kulturelles Erbe auch hier in Alaska, auch im zweiten Weltkrieg haben wir hier zusammengeholfen, dass wir siegen. Dieses Erbe wird uns auch helfen, mit den USA eine bessere Beziehung wieder aufzubauen. Seit vier Jahren herrschte hier Funkstille, wir mussten von der Konfrontation zum Dialog übergehen. Zusammen mit Präsident Trump haben wir jetzt eine neue Basis geschaffen", so der russische Präsident.

"Geht um die Sicherheit Russlands"

Dann ging er auf den Ukraine-Krieg ein, vermied aber das Wort Krieg vehement: "Eine der schwierigsten Umstände ist natürlich der Konflikt mit der Ukraine. Trump möchte natürlich, dass wir diesen Konflikt beilegen, aber wir sehen es immer noch als eine Angelegenheit der nationalen Sicherheit"

Putin meint weiter: "Trump möchte den Konflikt mehr verstehen. Wir haben die Ukraine immer als unser Brudervolk betrachtet, aber wir haben die gleichen Wurzeln und es ist eine Tragödie, was hier passiert. Wir sind davon überzeugt und interessiert, dass dieser Konflikt beendet wird, aber..."

Bedingungen an Kiew

"Dafür müssen die Gründe über diese Krise beigelegt werden und die Sorgen Russlands auch berücksichtig werden. Trump möchte Sicherheitsgarantien und ich bin zuversichtlich, dass wir den Frieden bald wiederherstellen können", stellt der Russland-Machthaber seine Bedingungen. Putin spielt den Ball weiter an Ukraine-Präsident Selenskyj, der bislang nicht bereit war etwa auf Gebietsabtretungen an Russland einzugehen: "Wir hoffen, dass diese Umstände auch in Kiew positiv aufgenommen werden und sich nicht nur quergelegt wird."

Putin schwenkt rasch wieder auf die Beziehung zwischen den USA und Russland um: "Es heißt aber auch, dass die USA und Russland sich wieder besser verständigen, unsere Länder haben sich so viel gegenseitig zu bieten. Danke, Donald Trump für diesen warmen, herzlichen Empfang. Er hat großes Verständnis für russische Interessen."

"Trump hat gesagt, wenn er damals schon Präsident gewesen wäre, hätte es diesen Krieg nie gegeben. Diese Worte glaube ich ihm auf jeden Fall. Wir haben jetzt einen guten und vertrauensvollen Weg gefunden", streut Putin Trump Rosen.  Auch der sonst teils forsche US-Präsident verhielt sich streichelweich: "Vielen Dank, Herr Präsident!" Doch Donald Trump, sagt aber auch: "Es gibt keinen Deal!"

"Muss viel telefonieren"

"Ich werde in Kürze die NATO anrufen und auch Selenskyj kontaktieren. Wirtschaftlich haben wir großartige Fortschritte erzielt. Ich hatte immer eine gute Beziehung mit Wladimir, auch sehr, sehr harte Gespräche", verrät Trump.

Putin Trump
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"Es war ein extrem produktives Treffen, ich muss jetzt sehr viel telefonieren. Wir haben eine gute Chance auf eine Einigung", lässt der US-Präsident auf baldigen Frieden hoffen.

"Das nächste Mal in Moskau"

"Wir werden dafür sorgen, dass es endet. Wir werden uns sehr bald wieder sehen, ich danke dir Wladimir", waren Trumps Abschlussworte. Putin schickte gleich eine Einladung hinterher: "Das nächste Mal in Moskau!"

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 01:14

Die Pressekonferenz ist beendet

Die beiden Präsidenten verlassen den Raum gemeinsam.

 01:11

Kein Deal, aber weitere Gespräche

Trump sieht noch "keine Einigung", es sollen aber weitere Gespräche stattfinden. Allerdings dürfte auch noch nicht klar sein wann und wo diese stattfinden werden.

 01:08

Trump von Putin überrumpelt

Trump scheint überrascht von der Ansage. "Das ist ein interessantes Angebot. Das werden wir dann sehen", weicht der US-Präsident aus.

 01:06

Putin lädt Trump nach Moskau ein

Im Vergleich zur langen Ansprache Putins hält sich Trump kurz und bedeckt. Zum Abschluss kündigt der US-Präsident ein weiteres Treffen an. "Wir sehen uns bald wieder Wladimir", behält Trump den Vornamen des Kreml-Machthabers bei. Putin kontert: "Dann aber in Moskau!"

 01:04

Trump streicht gute Basis mit Putin hervor

Nach dem Dank an sein Team hebt Trump erneut das gute Verhältnis zu "Wladimir" hervor. Dabei entkommt ihm ein kleiner Lacher. "Es war ein extrem produktives Treffen, ich muss jetzt sehr viel telefonieren. Wir haben eine gute Chance auf eine Einigung", so Trump weiter.

 01:04

Jetzt spricht Trump

Putins Part ist beendet, jetzt wendet sich der US-Präsident an die Welt. "Ich werde in Kürze die NATO anrufen und auch Selenskyj kontaktieren. Wirtschaftlich haben wir großartige Fortschritte erzielt."

 01:03

Putin zuversichtlich

"...dafür müssen die Gründe über diese Krise beigelegt werden und die Sorgen Russlands auch berücksichtig werden. Trump möchte Sicherheitsgarantien und ich bin zuversichtlich, dass wir den Frieden bald wiederherstellen können. Wir hoffen, dass diese Umstände auch in Kiew positiv aufgenommen werden und sich nicht nur quergelegt wird. Es heißt aber auch, dass die USA und Russland sich wieder besser verständigen, unsere Länder haben sich so viel gegenseitig zu bieten. Danke, Donald Trump für diesen warmen, herzlichen Empfang. Er hat großes Verständnis für russische Interessen"

 01:02

Auch Putin will Krieg beenden

"Trump möchte den Konflikt mehr verstehen. Wir haben die Ukraine immer als unser Brudervolk betrachtet, aber wir haben die gleichen Wurzeln und es ist eine Tragödie, was hier passiert. Wir sind davon überzeugt und interessiert, dass dieser Konflikt beendet wird, aber..."

 01:01

Jetzt geht es um die Ukraine

Putin: "Eine der schwierigsten Umstände ist natürlich der Konflikt mit der Ukraine. Trump möchte natürlich, dass wir diesen Konflikt beilegen, aber wir sehen es immer noch als eine Angelegenheit der nationalen Sicherheit"

 00:59

Putin lobt Trump

"Dieses Erbe wird uns auch helfen, mit den USA eine bessere Beziehung wieder aufzubauen. Seit vier Jahren herrschte hier Funkstille, wir mussten von der Konfrontation zum Dialog übergehen. Zusammen mit Präsident Trump haben wir jetzt eine neue Basis geschaffen."

 00:57

Russen-Machthaber weiter am Wort

"Russland hat ein reichliches, kulturelles Erbe auch hier in Alaska, auch im zweiten Weltkrieg haben wir hier zusammengeholfen, dass wir siegen."

 00:56

Putin ergreift zuerst das Wort:

"Es gab konstruktive und sehr respektvolle Gespräche. Ich möchte mich bei Donald Trump bedanken, hier nach Alaska zu kommen. Wir sind ja doch nahe Nachbarn. Ich habe meinen Kollegen als 'lieben Nachbarn' begrüßt. Und trennt ja nur ein kleiner Ozean von 4 Kilometern."

 00:55

Jetzt geht es los

Putin und Trump betreten den Raum.

 00:53

Russen am Wort

Die russische Delegation bewertet die Gespräche positiv: "Es war ein Aufeinandertreffen in kleinem Bereich. Es ging mehr um die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Russland, gar nicht so viel um den Ukraine-Krieg."Es soll darum gehen, dass die diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen werden. Auch der Flugverkehr zwischen den beiden Ländern soll Schritt für Schritt wieder aufgenommen werden", heißt es vom russischen Botschafter in Washington.

 00:47

Die Spannung steigt

Ein Raunen geht durch die Menge im PK-Saal, aber noch war es ein Fehlalarm, Trump und Putin lassen uns noch ein wenig warten.

 00:45

Signale

Erste Analysen aus Amerika sehen es als positives Zeichen, dass es eine gemeinsame Pressekonferenz geben wird.

 00:39

Es soll in Kürze losgehen

Ein Indiz dafür ist: Die Mitarbeiter von Donald Trump haben bereits im Saal Platz genommen.

 00:36

Russen bestens gelaunt

Laut russischer Nachrichtenagenturen TASS ist Finanzminister Beloussow nach dem Ende der ersten Gesprächsrunde "in bester Stimmung".

 00:33

Gespräch beendet

Der Gipfel zwischen Donald Trump und Wladimir Putin ist überraschend schon nach 2,5 Stunden zu Ende gegangen. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz verkünden die zwei Anführer der beiden großen Weltmächte in Kürze das Ergebnis der Gespräche.

 23:50

So geht's weiter:

Das Kräftemessen der beiden Weltmächte geht hinter verschlossenen Türen weiter. Trump will den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine so rasch wie möglich beenden. Er fordert eine Waffenruhe von seinem Gegenüber Wladimir Putin.

Am Ende des Gipfels soll es dann eine gemeinsame Pressekonferenz geben – ob beide Präsidenten gemeinsam auftreten, bleibt abzuwarten. Zwischen 3 und 4 Uhr unserer Zeit soll dieser Termin stattfinden.

Wir halten Sie am Laufenden!

 23:30

Putin bessert eigenen Dolmetscher aus

Russlands Präsident versteht Englisch so gut, dass er nach Angaben von Kremlsprecher Dmitri Peskow häufig seine eigenen Übersetzer korrigiert. Entsprechend dürfte er sich mit Donald Trump während der gemeinsamen Limousinenfahrt problemlos verständigt haben. Schon im Mai, als beide Staatschefs telefonierten, habe Putin laut dem Staatsmedium TASS die Kernaussagen Trumps verstanden, noch bevor der Dolmetscher übersetzte. Unterwegs spreche Putin meist selbst Englisch, bei offiziellen Treffen und Verhandlungen hingegen lasse er sich übersetzen, erklärte Peskow der Tageszeitung Iswestija.

 23:27

Ukraine erobert Gebiete zurück

Während Trump und Putin in Alaska verhandeln, feiert die Ukraine einen militärischen Erfolg: Nach mehreren Wochen russischer Geländegewinne in der Ostukraine hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben sechs Dörfer in der Region Donezk zurückerobert. "Der Vormarsch des Feindes" sei von ukrainischen Einheiten "in den vergangenen drei Tagen gestoppt" worden, so der ukrainische Generalstab.

 23:00

Brisante Details: Eisbrecher-Deal wegen Alaska-Gas?

Die US-Regierung erwägt Insidern zufolge, für die Entwicklung von Erdgas- und Flüssigerdgasprojekten (LNG) in Alaska russische Atomeisbrecher zu nutzen.

 22:24

Ab jetzt hinter verschlossenen Türen:

Die Journalisten wurden zunächst freundlich, dann eher brüsk aufgefordert, den Saal zu verlassen. Konkret lautete die Aufforderung: "Everybody get out of the room!" ("Alle raus aus dem Raum!"). Anwesend waren neben den beiden Präsidenten auch ihre Außenminister Sergej Lawrow und Marco Rubio sowie weitere Mitglieder ihrer jeweiligen Delegation. Hinter den beiden Präsidenten war eine blaue Wand mit der Aufschrift "Pursuing Peace" ("Frieden anstreben") zu sehen.

 22:16

Euro steigt wegen Gipfeltreffen

Der Euro ist vor dem USA-Russland-Gipfeltreffen über 1,17 US-Dollar gestiegen. Am Freitag kostete die Gemeinschaftswährung im New Yorker Handel zuletzt 1,1703 Dollar.

 22:13

Das erste Foto aus den Verhandlungsräumlichkeiten:

GettyImages-2230322686.jpg © Getty

 22:03

Chaos im Presseraum

Kurz vor Beginn der Verhandlungen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin kam es zu turbulenten Szenen. Journalisten waren zunächst im Konferenzraum zugelassen und riefen den beiden Staatschefs lautstark Fragen zu. Putin reagierte irritiert, zog Grimassen und schien jemandem etwas zuzurufen.

Als ein Reporter fragte, ob er aufhören werde, Zivilisten zu töten, grinste der Kremlchef und deutete auf sein Ohr – offenbar, um zu signalisieren, die Frage nicht verstanden oder gehört zu haben.

Das Durcheinander schien selbst Trump zu viel: Wenige Sekunden später wurden Presse- und Kamerateams aus dem Raum gedrängt. Live-Bilder und Tonübertragung brachen abrupt ab.

 22:01

Die Putin-Verstärkung:

Außenminister Lawrow, Berater Juri Uschakow und ebenfalls ein Dolmetscher. Vorteil für Putin: Sowohl Lawrow als auch Uschakow sprechen fließend Englisch. Im Gegensatz zu Rubio und Witkoff, die kein Russisch können.

 22:00

Für Trump dabei:

US-Außenminister Marco Rubio, Trumps Sondergesandter Steve Witkoff, sowie ein Dolmetscher.

 21:59

Kein Vieraugen-Gespräch

Kurz vor Star des Gipfels gab es eine gravierende Planänderung: Es werden neben Trump und Putin jeweils zwei weitere hochrangige Vertreter bei den Gesprächen dabei sein.

 21:57

Das ist der Fahrplan

Um 21:30 Uhr ging der Gipfel der beiden Weltmächte offiziell los - und soll rund sechs Stunden dauern. In den Morgenstunden wird eine gemeinsame Pressekonferenz erwartet - gegen 3 oder 4 Uhr unserer Zeit.

 21:56

Der Gipfel startet

Putin und Trump teilten sich nach dem heiß erwarteten Shakehands auf dem Rollfeld eine gemeinsame Limousine - jetzt beginnen die Verhandlungen.