Um die Gasspeicher für den nächsten Winter zu füllen, nimmt die Regierung jetzt fünf Milliarden Euro in die Hand.
Die Bundesregierung hat heute im Ministerrat beschlossen, dass die österreichischen Erdgasspeicher bis zur nächsten Heizsaison zu mindestens zu 80% gefüllt sein müssen. Die Bundesregierung wird dafür bis zu 6,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Mit der strategischen Gasreserve kann der Bund über den österreichischen Verteilgebietsmanager AGGM (Austrian Gas Grid Management) selbst Gas einkaufen und einspeichern. Der Gasverbrauch eines kalten Jännermonats soll künftig als eiserne Reserve in den Speichern liegen.
Klimaministerin Leonore Gewessler erklärt, die das funktionieren soll: "In den vergangenen Tagen wurde kontinuierlich Gas aus Russland geliefert und eingespeichert. 16,7 TWh sind aktuell in unseren Gasspeichern."
Im Notfall wird rationiert - das trifft die Industrie
„Wir haben Pläne für den Notfall ausgearbeitet“, sagt Gewessler. Sie wisse, was bei einem Gasstop zu tun sei, nannte aber wenig Details. Nur so viel: „Die Konsequenzen eines Gasstops wären weitreichend. Wenn kein Gas mehr aus Russland käme, dann bedeutet das Produktionseinstellungen insbesondere in großen Industriebetrieben, wirtschaftliche Schäden, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit. Wir tun alles darum, das zu verhindern und dafür zu sorgen, dass genug Gas vorhanden ist.“
Nehammer: Lage wird immer unübersichtlicher
Kanzler Karl Nehammer erklärt die Situation so: Wir leben in unsicheren Zeiten, deshalb ist besonders wichtig, dass wir Vorsorge treffen und die dafür notwendigen Mittel bereitstellen. Die Entscheidung der Russischen Föderation, kein Gas mehr nach Polen und Bulgarien zu liefern, zeigt uns einmal mehr, dass wir auf den Ernstfall vorbereitet sein müssen.