Seit einer Woche vermisst

Russischer Geheimdienst soll Kriegsreporterin entführt haben

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Seit einer Woche fehlt von der ukrainischen Journalistin Victoria Roshchyna jede Spur. Der russische Geheimdienst soll die Reporterin gefangen halten. 

Wie der ukrainische Internet-Fernsehsender Hromadske TV berichtet, soll der russische Geheimdienst die Reporterin Victoria Roshchyna entführt haben. "Unsere Journalistin Victoria Roshchyna wird von den russischen Besatzern gefangen gehalten. Sie berichtete seit Beginn des russisch-ukrainischen Krieges von Brennpunkten in der Ost- und Südukraine", berichtete Hromadske TV am Freitag auf seinem internationalen Twitter-Account sowie auf Facebook. Zuletzt konnte sie ihr Arbeitgeber am 12. März kontaktieren – danach brach der Kontakt ab. 

Wie ihr Arbeitgeber offenbar von Zeugen erfuhr, sei Roshchyna zu diesem Zeitpunkt in Berdiansk gewesen – einer Großstadt nahe Mariupol, die vor etwa zwei bis drei Wochen von russischen Truppen besetzt wurde. Vermutlich am 15. März sei sie dann vom russischen FSB festgenommen worden. 

Wo sich Roshchyna nun befindet, ist unklar, so Hromadske TV auf Social Media. Seit Beginn des Krieges wurden bereits mehrere Dutzend ukrainische und ausländische Journalistinnen und Journalisten von russischen Truppen getötet oder verletzt. Laut dem International Press Institute (IPI) wurden seit Kriegsbeginn mehr als 200 Angriffe auf die Pressefreiheit und auf Journalisten registriert. Vier Reporter wurden getötet, 34 angegriffen. 55 Berichterstatter seien verhaftet worden. 

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