Nach Spannungen wegen Steinmeiers Ausladung

Selenskyj lädt Scholz am 9. Mai nach Kiew ein

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland am 9. Mai nach Kiew eingeladen.  

Scholz sei seit einiger Zeit eingeladen, sagt Selenskyj per Videoschaltung der britischen Denkfabrik Chatham House. Wie die ARD Tagesschau berichtet, sei Scholz gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eingeladen. Steinmeiers Ausladung durch Kiew hatte für massive Irritationen in Berlin gesorgt.

Nicht-Einladung Steinmeiers

Scholz sagte erst diese Woche öffentlich, dass die Nicht-Einladung Steinmeiers seiner eigenen Reise in die Ukraine entgegenstehe. Danach telefonierte Selenskyj sowohl mit dem deutschen Bundespräsidenten als auch mit dem Kanzler. Dieser kündigte daraufhin eine baldige Reise von Außenministerin Annalena Baerbock nach Kiew an. Bereits am Sonntag wird auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in der ukrainischen Hauptstadt erwartet.

Ob Scholz Selenskyjs Einladung annehmen wird, ist offen. Am Montag empfängt er nach Angaben der deutschen Bundesregierung bereits den französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Berlin. In Ländern der ehemaligen Sowjetunion ist der 9. Mai einer der wichtigsten Feiertage. In Westeuropa wird am 8. Mai des Endes des Zweiten Weltkrieges gedacht. Scholz plant aus diesem Anlass eine Fernsehansprache.

Scholz Parteikollegin Bas reist auf Einladung des ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschuk zum 77. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa in die ukrainische Hauptstadt. Es gehe darum, der Toten des Weltkriegs zu gedenken - "aller Opfer übrigens", wie Bas dem SWR sagte. "Und natürlich ist auch mein Wunsch, dass wir die Parallelen dieses Krieges von damals ins Heute ziehen, also dass Krieg nur Verlierer kennt und dass wir zu einer Waffenruhe kommen müssen und die Eskalation vermeiden." Die Reise werde schon seit Anfang April geplant, sagte Bas weiter. Sie erfolge in enger Abstimmung mit Bundespräsident Steinmeier und mit Bundeskanzler Scholz.
 

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