Laut Diplomaten

UNO: Indizien für Giftgaseinsatz durch Assad

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Der Machthaber hat das Giftgas inzwischen in ganz Syrien versteckt.

Die UNO-Inspektoren in Syrien haben nach Angaben von Diplomaten offenbar Hinweise darauf, dass der Giftgas-Angriff im August von der Regierung verübt worden ist. In ihrem am Montag erwarteten Bericht benennen die Inspektoren unter Leitung des Schweden Ake Sellström nicht direkt einen Verantwortlichen für den Chemiewaffeneinsatz, wie mehrere Diplomaten und UNO-Vertreter in New York sagten. "Wir erwarten, dass die Fakten für sich sprechen", betonte ein UNO-Mitarbeiter aber. Es liege dann bei UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon, ob er einen Schuldigen benenne.

Zu den aufgeführten Fakten, die eine Urheberschaft der Regierungstruppen belegen könnten, dürfte die Auswertung der Flugbahnen der Geschoße gehören. Daraus könne abgeleitet werden, ob sie aus Gebieten abgefeuert worden seien, die von Regierungstruppen oder von Rebellen gehalten werden. "Sellström wird vermutlich niemanden beschuldigen. Aber nichts kann den Generalsekretär daran hindern, die Fakten auszulegen und zu sagen, dass die Vorwürfe in eine bestimmte Richtung weisen", sagte ein Diplomat.

Giftgas verteilt
Eine geheime Militäreinheit soll einem Medienbericht zufolge Teile des syrischen Giftgasarsenals in dem Land verteilt haben. Die Bestände seien an mindestens 50 verschiedene Orte gebracht worden, berichtete das "Wall Street Journal" am Donnerstag (Ortszeit) in seiner Onlineausgabe unter Berufung auf Regierungsvertreter aus den USA und dem Nahen Osten.

Auch Munition sei von der Elitetruppe verlagert worden. Ziel sei es gewesen, den Vereinigten Staaten einen Militärschlag zu erschweren. Die Aktion wecke aber auch Zweifel an der Umsetzung des Plans Russlands, nach dem Präsident Bashar al-Assad seine Chemiewaffen unter internationale Kontrolle stellen soll, hieß es weiter.

Die USA und Russland beraten derzeit in Genf über die Vernichtung der syrischen Chemiewaffenbestände. Die Regierung in Washington wirft Assad einen Giftgasangriff vor.

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