"Direkte Reaktion"

USA und Großbritannien bombardieren Houthi-Rebellen im Jemen

Teilen

Die USA und Großbritannien haben mit Unterstützung weiterer Verbündeter in der Nacht zu Freitag "erfolgreich" Stellungen der Houthi-Rebellen im Jemen angegriffen.

Mehrere Ziele seien in der Nacht zu Freitag unter anderem mit Kampfflugzeugen angegriffen worden, berichteten die "New York Times", der US-Sender CNN und andere Medien unter Berufung auf informierte Quellen.

Von der US-Regierung gab es am Donnerstagabend (Ortszeit) zunächst keine offizielle Bestätigung.

Angriffe im Roten Meer

Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Houthi immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Große Reedereien meiden zunehmend die Route. Die Houthi greifen auch Israel immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an. Eine Reaktion der USA und ihrer Verbündeten hatte sich zuletzt immer stärker angedeutet.

Großbritanniens Verteidigungsminister Grant Shapps hatte in den vergangenen Tagen immer wieder vor Konsequenzen gewarnt, sollten die Angriffe nicht aufhören. Premierminister Rishi Sunak hatte deshalb am Donnerstagabend Medienberichten zufolge sein Kabinett kurzfristig zu telefonischen Beratungen einberufen. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, warnte am Donnerstag, sollten die Houthi ihre Angriffe nicht stoppen, müssten sie die Konsequenzen dafür tragen.

Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer. Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa. Die Alternativstrecke um das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung verlängert die Transporte um einige Tage.

Die schiitischen Houthi-Rebellen haben im Jemen in ihrem seit 2014 laufenden Aufstand weite Teile im Landesnorden eingenommen, und sie kontrollieren auch die Hauptstadt Sanaa. Die Rebellen werden vom mehrheitlich schiitischen Iran unterstützt.

Drohende Eskalation

Erst vor wenigen Tagen hatten die Houthi einen Großangriff mit Drohnen und Raketen auf Schiffe im Roten Meer durchgeführt. Wie das zuständige US-Regionalkommando mitteilte, wurden 18 Drohnen und drei Raketen von Einheiten der USA und Großbritanniens abgefangen.

"Die Attacke stellte nach jetziger Kenntnis den umfangreichsten Angriff der Houthis auf den internationalen Schiffsverkehr seit Mitte Oktober dar", hatte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Deutschland am Mittwoch in Berlin gesagt. "Dieser Angriff und die anderen Angriffe, die anhaltenden Angriffe, zeigen, dass die Houthis klar auf Eskalation gegenüber der internationalen Handelsschifffahrt sowie gegenüber den Schiffen unserer Partner und Verbündeten in der Region setzen", sagte er. 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.