Ein Forschungsteam hat in Argentinien die Knochen eines bisher unbekannten Raubdinosauriers entdeckt. Der Joaquinraptor war ein entfernter Verwandter des T-Rex und wohl einer der wichtigsten Jäger.
Im argentinischen Patagonien fand das Forschungsteam rund um den Paläontologen Bruno Alvarez ein besonderes Fossil. Er entdeckte dort kleine Knochen und wusste sofort, dass der Fund etwas Besonderes war.
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Lucio Ibiricu von der patagonischen Nationaluniversität in Argentinien sagt: "Wir wussten schnell: Das wird eine sehr schöne Entdeckung". Ibiricu untersuchte später die Knochen.
Junges Tier
Das Forscherteam stellte fest, dass die Fossilien wertvolle Funde waren. Sie untersuchten große Klauen, Teile der Arme, Beine und Wirbel. Die Wissenschaftler definierten den Dinosaurier als Mitglied der Megaraptoren, aber eine bisher komplett unbekannte Art.
Laut einer Analyse von Ibiricu und seinem Team lebte dieser Dinosaurier vor etwa 70 bis 66 Millionen Jahren. Der Joaquinraptor lief auf zwei Beinen, brachte rund eine Tonne auf die Waage und war sieben Meter lang. Die Forscher schätzen, dass das gefundene Tier im Alter von etwa 19 Jahren verstarb und dabei nicht einmal ausgewachsen war.
Mit dem T-Rex verwandt
Ibiricu beschreibt: "Und natürlich kommt etwas dazu, was charakteristisch für Joaquinraptor und die Megaraptoren ist, zu denen er gehört: Nämlich die starken, mächtigen Arme und Klauen". An jedem Arm trug er drei große Krallen. Sein Schädel war länglich und besaß viele Zähne.
Der berühmtere Verwandte von Joaquinraptor ist der Tyrannosaurus Rex. Doch Ibiricu stellt klar: "Aber sie gehören zu unterschiedlichen Dinosaurier-Gruppen." Er erklärt: "Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden großen Dinosauriern sind die Arme: Der T-Rex hat kurze Arme, Joaquinraptor hat lange, starke Arme. Dafür ist der T-Rex größer und der Schädel ist ganz anders".
Fraß Krokodile
Zu der Gruppe der Megaraptoren gab es bisher wenige Funde. Das Skelett ist nicht komplett, aber enthält interessante Informationen über die Lebensweise des Tiers.
Die Forscher entdeckten im Kiefer des Joaquinraptor ein Bein eines Urzeit-Krokodils. Das Dino-Jungtier starb scheinbar beim Essen.
Symbolischer Name
Der Name Joaquinraptor Casali bekam er aus persönlichen Gründen. Ibiricu verlor zeitgleich mit der Entdeckung des neuen Dinosauriers seinen Sohn Joaquin.
Er erklärt: "Normalerweise würde ich einen Namen wählen, der sich auf die Knochen oder den Fundort bezieht. Aber dieses Mal war es persönlicher." Sein Team drängte ihn dazu. Der Fundort wurde inoffiziell "Joaquin-Tal" genannt. Ibiricu sagt: "Schließlich habe ich mich entschieden, den Dinosaurier zu Ehren meines Sohnes zu benennen".