Gefahr gebannt

Vulkan Merapi scheint sich zu beruhigen

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Die Behörden rückten erstmals seit dem Ausbruch von der höchsten Alarmstufe ab.

Die größte Gefahr am Vulkan Merapi in Indonesien scheint gebannt. Die Behörden rückten am Freitag erstmals seit dem 25. Oktober von der höchsten Alarmstufe ab. Der Katastrophenschutz forderte die Anrainer dennoch auf, wachsam zu bleiben. Eine neue Eruption sei nicht auszuschließen. An den Hängen des Merapi wohnen Hunderttausende Menschen.

Mindestens 350 Tote
Der fast 3.000 Meter hohe Vulkan war am 26. Oktober ausgebrochen und hat seitdem mindestens 350 Menschen getötet . Er schleuderte über Tage riesige Fontänen heißer Asche in die Luft. Viele Opfer hatten ihre Häuser trotz Warnungen der Behörden nicht verlassen und waren in der Nacht von der Glutasche überrascht worden und verbrannt. Zahlreiche Dörfer wurden zerstört. Zeitweise waren mehr als 300.000 Menschen in Notunterkünften. Bei einem Ausbruch 1930 waren 1.370 Menschen ums Leben gekommen.

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Erneuter Ausbruch des Merapi

Vulkan Merapi brachte Tod und Verwüstung

Mit lautem Getöse hatte sich kurz nach Mitternacht die bisher schwerste Eruption seit dem Erwachen des Vulkans vor knapp zwei Wochen angekündigt.

Der Merapi ist einer der gefährlichsten Vulkane der Welt. Er war zuletzt vor vier Jahren ausgebrochen.

Wo die Erde abgekühlt war, zeigte sich Freitag früh eine kahle Mondlandschaft. Über allem lag eine zentimeterdicke graue Schicht.

Wer konnte, rannte in der Nacht noch um sein Leben, als die Glutwolken die Hänge hinunterrasten.

Etliche Anrainer widersetzten sich dem Räumungsbefehl der Behörden.

Die Ascheströme waren so heiß, dass sie alles auf ihrem Weg in Brand setzten.

"Wir haben überall verbrannte Leichen gesehen", sagte ein Helfer. "Die, die noch lebten, schrien um Hilfe."

"Mein Haus ist abgebrannt, das ganze Dorf liegt unter einer dicken Ascheschicht", berichtete ein schockierter Anrainer dem Sender "ChannelNewsAsia".

Im Nachthimmel waren die lodernden Flammen zu sehen, die ganze Dörfer auslöschten.

Etliche Anrainer widersetzten sich jedoch dem Räumungsbefehl, vor allem, weil sie ihr Vieh nicht verlieren wollten.

Viele der Opfer wurden nun im Dorf Cangkringan rund 15 Kilometer unterhalb des Kraters geborgen.

160.000 Menschen waren bis Freitag aus ihren Häusern geflohen.

Knapp 100.000 Menschen harren noch in der erweiterten Gefahrenzone aus. Nur 25 Kilometer weiter südlich liegt die Großstadt Yogyakarta.

Seit dem Ausbruch am 26. Oktober spuckte der rund 2900 Meter hohe Vulkan immer wieder Asche und Lava.