Israel-Visa

Weihnachts-Visum für Gaza-Christen

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55 Christen hätten nun eine entsprechende Genehmigung erhalten, sagte Kamal Ayad, Sprecher der Orthodoxen Kirche in Gaza, am Montag. 

Gaza. Kurz vor Weihnachten haben Dutzende palästinensische Christen aus dem Gazastreifen israelische Reisegenehmigungen nach Jerusalem und in das Westjordanland erhalten. Zuvor hatte die Orthodoxe Kirche in Gaza kritisiert, dass lediglich Hundert Christen, die älter als 40 Jahre sind, nur nach Jordanien reisen dürften, aber nicht nach Jerusalem und Bethlehem.
 
55 Christen hätten nun eine entsprechende Genehmigung erhalten, sagte Kamal Ayad, Sprecher der Orthodoxen Kirche in Gaza, am Montag. Die Gemeinde hoffe, dass weitere Christen im Laufe des Tages Genehmigungen bekommen würden. Ursprünglich hätten 600 Christen eine Erlaubnis zur Reise nach Jerusalem und ins Westjordanland beantragt. In Bethlehem im Westjordanland ist nach christlicher Überlieferung Jesus Christus geboren worden. In Jerusalem ist er demnach gestorben und wieder auferstanden.
 
Die israelische Behörde Cogat teilte mit, dass mit Blick auf Weihnachten entsprechende Reisegenehmigungen erteilt würden - entsprechend der Sicherheitsbewertungen und unabhängig vom Alter der Betroffenen.
 
Bereits vor Ostern hatte die christliche Gemeinde im Gazastreifen kritisiert, dass Israel nur 200 Christen ab einem Alter von 50 Jahren nur nach Jordanien reisen lasse. Ganz kurz vor Ostern bekamen dann nach israelischen Angaben doch Hunderte Christen die Genehmigung, nach Ost-Jerusalem und in das Westjordanland zu reisen.
 
Israel hat vor zwölf Jahren eine Blockade über den Gazastreifen verschärft, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen die Maßnahme mit Sicherheitsbedenken. Die islamistische Hamas, die im Gazastreifen herrscht, wird von der EU, Israel und den USA als Terrororganisation eingestuft.
 
Von den rund zwei Millionen Einwohnern im Gazastreifen sind rund ein Tausend Christen. Die meisten von ihnen sind Orthodoxe. Laut Kathpress leben derzeit 117 Katholiken in dem Palästinensergebiet. Laut dem katholischen Pfarrer von Gaza, Gabriel Romanelli, wurde bisher keinem Katholiken aus Gaza die Ausreise bewilligt.
 
Die katholische Pfarre in Gaza-Stadt wurde im Jahr 1879 vom Südtiroler Georg Gatt gegründet, der damals auch Rektor des österreichischen Hospizes in Jerusalem war. Auch heute noch zählt das Hospiz zu den wichtigsten Unterstützern der Pfarre, die neben einer Kirche auch Schulen und einen Kindergarten in dem Palästinensergebiet führt.
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