Zerstörung

21 Tote durch Hurrikan "Ike"

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Nach dem zerstörerischen Durchzug von Hurrikan "Ike" ist die Zahl der Toten in den Katastrophengebieten weiter gestiegen.

Bis Sonntag wurden 21 Opfer in neun US-Staaten gezählt. Bei der größten Such- und Rettungsaktion in der Geschichte von Texas konnten nach Behördenangaben fast 2.000 Menschen gerettet werden, die die Evakuierungsaufforderungen ignoriert hatte.

140.000 Menschen blieben zu Hause
Schätzungsweise 140.000 Menschen hatten entgegen den Anweisungen der Behörden in ihren Häusern an der jetzt verwüsteten Küste ausgeharrt. Tausende Bewohner waren zuvor in Notunterkünfte gebracht worden.

Mehrere Ölplattformen beschädigt
Nach Regierungsangaben zerstörte "Ike" im Golf von Mexiko mehrere Ölplattformen und beschädigte einige Pipelines. Bei Kontrollflügen über dem Golf seien mindestens zehn zerstörte Plattformen festgestellt worden, sagte Lars Herbst von der für Bodenschätze zuständigen Behörde. Er betonte, dass es sich um eine vorläufige Schadenseinschätzung handelt. Die von "Ike" verursachten Schäden seien aber anscheinend größer als die von "Gustav" vor zwei Wochen. Im Golf von Mexiko gibt es etwa 3.800 Ölplattformen. Laut Behörden zerstörte der Hurrikan "Katrina" vor drei Jahren 44 Plattformen.

Verwüstungen mit 170 km/h
"Ike" hatte mit Windgeschwindigkeiten von gut 170 Kilometern in der Stunde am Samstag schwere Verwüstungen an der texanischen Küste angerichtet. Tausende Häuser standen unter Wasser und wurden beschädigt, Straßen wurden unterspült, einige Gebäude gerieten in Brand. Für Houston verhängten die Behörden ein einwöchiges Ausgehverbot.

Küste Houstons besonders betroffen
Besonders betroffen war die vor der Küste Houstons liegende Insel Galveston. Das Wasser stand hier am Sonntag immer noch so hoch, dass Sanitäter und mit Suchhunden ausgerüstete Rettungskräfte an vielen Stellen ihre Versuche aufgeben mussten, in die zerstörten Wohnviertel vorzudringen. Anhaltende heftige Regenfälle erschwerten die Bergungsarbeiten zusätzlich.

Rückkehr in die Häuser
Unterdessen machten sich viele, die vor dem Sturm die Flucht ergriffen hatten, dem Blatt zufolge bereits auf den Heimweg in ihre Häuser. Die Behörden hatten an die Menschen jedoch appelliert, sich in Geduld zu üben und mit der Rückkehr in verwüstete und von der Stromversorgung abgeschnittene Gegenden zu warten. Dutzende von Bewohnern, die während des Sturms ausgeharrt hatten, verließen den Küstenort dagegen. Die Lebensbedingungen ohne Elektrizität, Lebensmittel und Wasser seien nicht erträglich, berichteten sie. "Es ist traumatisierend", erzählte eine ältere Frau. "Ich habe schon einige Hurrikans erlebt, aber nicht so etwas." Die Stunden, in denen der Sturm über den Ort hinwegzog, beschrieb sie als "pure Hölle".

Foto (c) AP

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