Schwerer Schlag gegen die Drogenmafia: In Cali haben Fahnder 54 Millionen Dollar sowie Goldbarren beschlagnahmt. In Mexiko werden gegen Drogen Soldaten eingesetzt.
Kolumbianische Drogenfahnder haben einen großen Erfolg im Kampf gegen die Suchtgiftkriminalität errungen. Im Laufe einer Woche entdeckten sie in Cali im Südosten Kolumbiens in mehreren Verstecken insgesamt 54 Millionen Dollar (42 Millionen Euro) und eine Anzahl von Goldbarren.
Größte je gefundene Summe
Nach den Worten von
Verteidigungsminister Juan Manuel Santos ist es die größte Summe, die je in
derlei Verstecken gefunden wurde. Allein beim letzten Fund seien die Fahnder
in einem unscheinbaren Haus auf 20 Millionen Dollar gestoßen, sagte Santos.
Dort waren Stapel von Dollarnoten unter einer Betonplatte verborgen. Zwei Frauen, die das Geld bewacht hätten, seien festgenommen worden. Die kolumbianische Regierung kündigte an, das Geld für den sozialen Wohnungsbau in Cali zu verwenden zu wollen.
Drogenboss Abadia
Das Geld wird dem Drogenboss Juan Carlos
Ramirez Abadia zugeordnet, für dessen Ergreifung die USA fünf Millionen
Dollar ausgesetzt haben. Nach Angaben der kolumbianischen Behörden stammt
das Geld aus dem Suchtgifthandel zwischen Kolumbien und den Vereinigten
Staaten.
Unterdessen teilte der Chef der kolumbianischen Drogenpolizei, General Jorge Baron, mit, dass 24 kolumbianische Mitglieder eines internationalen Netzes von Dealern festgenommen worden seien. Sie hätten Kokain und Heroin aus Brasilien, Venezuela und Kolumbien in die USA transportiert. Bei der Aktion seien auch Drogenhändler in den USA festgenommen worden.
Mexiko sendet Soldaten
Der mexikanische Präsident Felipe
Calderón hat kurz darauf bekannt gegeben, 7.600 Soldaten in den Staat
Guerrero zu entsenden. Damit solle die Sicherheit von Bewohnern und
Besuchern in Acapulco sowie im gesamten Staat verbessert werden. Die
Soldaten, die am Sonntag in der Region eintrafen, unterstützen 1.000 weitere
Sicherheitskräfte, die seit der vergangenen Woche in Acapulco Fahrzeuge
überprüfen. Ihre erste Aufgabe sei, 3.000 Drogenfelder in dem Pazifikstaat
zu zerstören, sagte der Präsident.
Seit seinem Amtsantritt am 1. Dezember schickte Calderón auch schon Truppen nach Michoacan und in die Grenzstadt Tijuana in Baja California. Der Drogenhandel wird in Mexiko für mehr als 2.000 Morde im vergangenen Jahr verantwortlich gemacht.
Drogenboss an USA ausgeliefert
Am Sonntag wurde auch einer der
führenden Drogenbosse Mexikos an die USA ausgeliefert: Osiel Cardenas, der
Chef des so genannten Golf-Kartells, zusammen mit zehn anderen
Rauschfgifthändlern. Damit brach die rechtsgerichtete Regierung von
Präsident Felipe Calderon mit der Tradition der Vorgängerregierung unter
Vicente Fox, vor Verbüßung ihrer gesamten Strafe keine Drogenhändler an die
USA auszuliefern.