Acht Männer und vier Frauen sind in Saarbrücken vom Mord- und Missbrauchsvorwurf freigesprochen worden. Vom kleinen Pascal fehlt jede Spur.
Im Saarbrücker Pascal-Prozess hat das Landgericht am Freitag alle Angeklagten vom Mord- und Missbrauchsvorwurf freigesprochen. Den acht Männern und vier Frauen im Alter von 38 bis 64 Jahren war zur Last gelegt worden, den fünf Jahre alten Buben im September 2001 vergewaltigt und getötet oder Beihilfe zu der Tat geleistet zu haben. Von Pascal fehlt bis heute jede Spur. Die Hauptangeklagte Christa W. wurde wegen eines Drogendeliktes zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt.
Die Hauptverhandlung zu dem spektakulären Fall hatte vor knapp drei Jahren begonnen. Bereits im Juni 2006 hatte das Gericht wegen Zweifeln am Mordvorwurf die Haftbefehle gegen alle Angeklagten ausgesetzt.
Die Staatsanwaltschaft hatte in ihren Plädoyers für fünf Hauptangeklagte lebenslange Freiheitsstrafen wegen Mordes und Missbrauchs gefordert. Weitere sechs Angeklagte sollten für mehrere Jahre ins Gefängnis. Nur im Fall eines 39 Jahre alten Mannes, der der Beihilfe zum sexuellen Missbrauch beschuldigt wurde, plädierte die Staatsanwaltschaft aus Mangel an Beweisen auf Freispruch. Die Verteidiger forderten hingegen Freisprüche und die Feststellung der Unschuld ihrer Mandanten.