Extreme Dürre

Barcelona leidet unter akutem Wassermangel

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Barcelona sucht Auswege aus der Jahrhundertdürre: Die Millionenstadt soll entlang der Autobahn mit Wasser versorgt werden.

Die unter einer "Jahrhundertdürre" leidende Millionenstadt Barcelona soll entlang einer Autobahn mit Trinkwasser versorgt werden. Das Wasser soll aus dem Ebro entnommen und über Röhren entlang der Verbindung Tarragona-Barcelona in die zweitgrößte spanische Stadt geleitet werden. Die spanische Zentralregierung und die Regionalregierung von Katalonien kamen nach Presseberichten vom Mittwoch überein, die dafür erforderlichen Anlagen bis zum Herbst fertigzustellen.

Stauseen nur zum einem Fünftel gefüllt
Im Großraum von Barcelona sind fünf Millionen Menschen aufgrund der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren von Einschränkungen bei der Wasserversorgung bedroht. Die Stauseen in der Umgebung der katalanischen Metropole sind nur zu einem Fünftel mit Wasser gefüllt. Das Verlegen der Röhren, die unterirdisch parallel zur Autobahn verlaufen sollen, kostet 170 Millionen Euro.

Das Vorhaben stieß auf heftige Proteste in den Mittelmeerregionen Valencia und Murcia. Sie fühlen sich gegenüber Katalonien benachteiligt, da sie nach früheren Plänen ebenfalls Wasser aus dem Ebro erhalten sollten. Die Regierung von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero ließ das Großvorhaben zur Versorgung des gesamten Mittelmeergebiets mit Ebro-Wasser jedoch fallen.

Kritik aus Valencia und Murcia
Die spanische Regierung wies die Kritik aus Valencia und Murcia zurück mit dem Hinweis, dass die Umleitung von Ebro-Wasser nach Barcelona eine Notmaßnahme und bis Mai 2009 beschränkt sei. Außerdem werde der Ebro kein Wasser verlieren. Bei der Bewässerung von Feldern im Mündungsdelta sollten die Leitungssysteme modernisiert und damit große Einsparungen erzielt werden.

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