Der Anführer der Jihadisten-Miliz Boko Haram, Abubakar Shekau, ist tot. Er hat sich laut Medienberichten scheinbar selbst in die Luft gesprengt. Der Anführer des Islamischen Staats Westafrikanische Provinz (ISWAP) soll bereits seit mehreren Wochen, genauer gesagt seit dem 18. Mai tot sein.
Zwei Wochen nach Berichten über den Tod des Anführers der Islamistengruppe Boko Haram hat eine rivalisierende Miliz die Meldungen bestätigt. Abubakar Shekau habe sich bei Kämpfen im Sambisa-Wald im Bundesstaat Borno in die Luft gesprengt, teilte die Jihadistengruppe Islamischer Staat Provinz Westafrika (ISWAP) am Sonntag in einer Audiobotschaft mit.
ISWAP-Kämpfer hätten Shekau in dessen Haus angegriffen. Der Boko-Haram-Anführer sei geflüchtet und habe sich fünf Tage lang mit seinen Getreuen im Wald versteckt. Als ihn die ISWAP-Kämpfer schließlich aufgespürt hätten, habe sich Shekau in die Luft gejagt.
Bestätigt Audioaufnahme Tod?
Die Audioaufnahme der ISWAP-Miliz, auf der mutmaßlich die Stimme ihres Anführers Abu Musab Al-Barnawi zu hören ist, wurde den Nachrichtenagenturen AFP und Reuters von einer Quelle übergeben, die auch sonst Botschaften der Islamisten weiterreicht. Shekaus Tod war in der Vergangenheit schon mehrfach vermeldet worden. Die jüngsten Meldungen wurden von Boko Haram bisher nicht kommentiert. Die nigerianische Armee erklärte, sie prüfe die Angaben.
Shekau bereits seit Jahren Boko-Haram-Anführer
Shekau hatte die Führung der Extremistengruppe übernommen, nachdem Boko-Haram-Gründer Mohammed Yusuf 2009 vom Militär getötet worden war. ISWAP, der westafrikanische Ableger der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS), hatte sich 2016 von der Gruppe Boko Haram abgespalten, die bereits seit 2009 gewaltsam für einen islamistischen Staat im Nordosten Nigerias kämpft.
Durch die Angriffe der Milizen und ihre Kämpfe mit der Armee wurden in den vergangenen Jahren mehr als 40.000 Menschen getötet, zwei Millionen weitere ergriffen die Flucht.