Allianz in Lombardei

Cosa Nostra, 'Ndrangheta und Camorra gründen "Super-Mafia"

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In der norditalienischen Region Lombardei haben die drei großen mafiösen Organisationen Cosa Nostra, 'Ndrangheta und Camorra eine großangelegte Allianz besiegelt, um ihre Geschäfte in der reichsten Region in Norditalien effizienter zu verwalten.

Dies geht aus Ermittlungen der Mailänder Staatsanwaltschaft hervor, die 153 Haftbefehle gegen mutmaßliche Mafiosi beantragt hat.

"Konföderation" mit zahlreichen Clans

Laut den Ermittlern haben die mafiösen Organisationen eine autonome "Konföderation" mit stabilen Anführern aufgebaut, der sizilianische, kalabrische, neapolitanische und sogar römische Clans angehören. Die Konföderation sei bereits seit längerer Zeit in der Lombardei ansässig. Laut den Ermittlern handle es sich um eine "Supermafia", die aus einem bisher präzedenzlosen Zusammenschluss hervorgegangen ist. Sie reicht über einflussreiche Clans in Kalabrien, bis zu Cosa Nostra-Familien, die einst von dem im September verstorbenen Boss Matteo Messina Denaro angeführt wurden.

Weltweiter Kokainhandel kontrolliert

Die Mafia-Clans in der Lombardei sollen laut den Staatsanwälten in verschiedene Bereiche, darunter die Bauwirtschaft, eingedrungen sein. Vor allem die 'Ndrangheta gilt als eine der gefährlichsten, reichsten und mächtigsten Mafiavereinigungen Italiens. Sie soll einen Großteil des weltweiten Kokainhandels kontrollieren. In den vergangenen drei Jahrzehnten breitete sich die Organisation immer weiter in den Norden Italiens aus, wo sie unter anderem regulär angemeldete Unternehmen zur Geldwäsche nutzt.

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