Kinder ausgesetzt

Die "Rabenmutter" meldet sich zu Wort

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Eine 26-jährige Deutsche und ihr Lebensgefährte haben Anfang April ihre drei Kinder in einer Pizzeria ausgesetzt. Schnell fällt die Bezeichnung "Rabenmutter". Jetzt spricht die junge Frau über die schwerste Entscheidung in ihrem Leben.

Die 26-jährige Ina Caterina R. hat Anfang April ihre drei Kinder in einer italienischen Pizzeria ausgesetzt. Tagelang wurde nach ihr und ihrem Lebensgefährten gefahndet, sogar ein Selbstmord des Pärchens stand im Raum. Während sich die italienischen Behörden um die Kinder kümmerten und deren Großeltern verständigten, werden auch Ina Caterina und ihr Lebensgefährte gefunden.

In der Sendung "Extra" des deutschen Senders RTL sprach die junge Mutter erstmals über die schwierigste Entscheidung ihres Lebens. Sie wirkt anders, als man es von einer "Rabenmutter" erwartet hätte, gar nicht kaltherzig, eher voller Verzweiflung.

Urlaub am Meer
Eigentlich wollten Ina Catherina und ihr Lebensgefährte Sasha den drei Kindern nur mal das Meer zeigen. In der Schweiz wird die junge Familie bestohlen, das ganze Geld ist weg. Sie wissen nicht mehr weiter, betteln vor Supermärkten. Die Kinder schreien schon vor Hunger. Da fasste die Frau die folgenschwere Entscheidung. Sie ging mit Sasha und den drei Kindern in eine Pizzeria. Nach dem Essen täuschte Ina Catherina einen Telefonanruf vor und verließ mit ihrem Lebensgefährten das Lokal. Die beiden flohen in die Wälder. Von den ersten Minuten danach weiß die 26-Jährige nichts mehr, sie spricht von einem "Schock".

Keine Selbstmordgedanken
Die Identität der "Rabenmutter" ist schnell klar, denn sie hat ihren Kindern die Adresse des geliebten Großvaters aufgeschrieben. Im Wagen des Paares findet die Polizei ein Tagebuch und teilweise düstere Zeichnungen. Deshalb befürchtet man einen Selbstmord. In dem Gespräch mit RTL bestreitet die 26-Jährige jeglichen Gedanken an Selbstmord: "Ich male halt viel, aber das da vielleicht auch einige nicht fröhliche Bilder dabei sind, das ist klar."

Will Kinder zurück
Ihren Lebensgefährten, der nur auf Hafturlaub in Freiheit war, nimmt sie in Schutz. Das Zurücklassen ihrer Kinder sei nur ihre Idee gewesen. Sie will mit dem Mann, der der Zellennachbar ihres ersten Mannes (Anmerkung: Sitzt wegen Tötung des ersten Kindes von Ina Catherina im Knast) war, den Rest ihres Lebens verbringen - gemeinsam mit ihren drei Kindern. Sie will alles dafür tun, dass sie ihre Kinder wiederbekommt, seit sie die drei in der Pizzeria zurückgelassen hat, hat sie sie nicht mehr gesehen.

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