Entspannung in Erdbeben-Gebiet in China: Nach der Sprengung einiger Dämme fließen die Stauseen ab. Menschen wurden in Sicherheit gebracht.
Nach der Sprengung eines weiteren Abflusses für den größten der bei dem Erdbeben aufgestauten Seen hat sich die Lage im chinesischen Katastrophengebiet weiter entspannt. 90 Millionen Kubikmeter Wasser seien am Dienstag abgeflossen und der Pegel des Tangjiashan-Sees sei um mehr als 16 Meter gesunken, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Damit sei die Gefahr einer Überflutung vorerst gebannt.
Die abfließenden Wassermassen seien zwar dramatisch angewachsen, die Dämme des Abflusskanals hätten aber gehalten, sagte ein Sprecher der Einsatzkräfte. "Wir gehen nicht davon aus, noch mehr Menschen evakuieren zu müssen." Aus Angst vor Überflutungen hatten die Behörden in den vergangenen Tagen knapp 200.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Die Behörden hatten am Samstag damit begonnen, das Wasser aus dem Stausee abzulassen.
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Schließlich floss das Wasser in dem zuvor fast ausgetrockneten Flussbett in einem kontrollierten Strom ab. Tausende Menschen kamen an den Ufern des schnell auf 500 Meter Breite angewachsenen Flusses in der Stadt Mianyang zusammen und zeigten sich erleichtert. Die zerstörte und verlassene Stadt Beichuan wurde allerdings völlig überschwemmt.
In dem Erdbebengebiet wurden 15 Regierungsvertreter wegen schlechten Krisenmanagements entlassen. Sie hätten zu langsam auf die Katastrophe reagiert, meldete Xinhua. Bei dem Beben am 12. Mai kamen in der südwestlichen Provinz Sichuan fast 87.000 Menschen ums Leben oder werden vermisst. Hunderttausende wurden obdachlos.