Cory Lidle

Fluglizenz im Schnellverfahren

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Das Fliegen war Cory Lidles Leidenschaft und wurde ihm zum Verhängnis. Der Baseball-Profi machte seine Fluglizenz im Schnellverfahren.

Cory Lidle (34) liebte das Spiel mit dem Feuer. Nur acht Monate, nachdem der Baseball-Profi der New York Yankees im Schnellverfahren die Fluglizenz gemacht hatte, wurde ihm seine große Leidenschaft am Mittwochnachmittag (Ortszeit) in seiner Wahlheimat New York zum tödlichen Verhängnis. "Cory war ein Spieler. Er hat immer versucht, etwas zu riskieren", meinte Oaklands Trainer Ron Washington, der Lidle gut kannte. Deshalb habe ihn das Fliegen auch so sehr fasziniert.

"Corys Wunsch zu fliegen war grenzenlos. Er war wahrscheinlich mein bester Schüler und hat wirklich sehr, sehr schnell gelernt", hatte Lidles Fluglehrer Tyler Stanger der Tageszeitung "New York Times" noch vor wenigen Wochen erklärt, "und wer so schnell lernen will, muss Zeit und Geld haben". Und Cory hatte beides. Der Pitcher (Werfer) der Yankees verdiente 3,3 Millionen Dollar pro Spielzeit.

Unmittelbar nach dem Ende der Saison 2005/2006 stand der Erwerb des Flugscheins auf Lidles Prioritätenliste ganz oben. Der gebürtige Kalifornier traf sich seit Herbst 2005 solange zwei Mal pro Woche mit seinem Fluglehrer, bis er die Prüfung Anfang 2006 erfolgreich bestand. Nur kurze Zeit später kaufte er sich für 187 000 Dollar eine 2002 gebaute Maschine vom Typ Cirrus SR20 mit vier Sitzplätzen.

"Mit einem eigenen Flugzeug ist man flexibler, und viele Dinge sind eher in Reichweite. Wenn ich mal eben zum Golfspielen will, muss ich nicht mehr fünf Stunden mit dem Auto fahren, sondern kann in knapp einer Stunde hinfliegen", hatte Lidle Anfang September in einer Telefonkonferenz mit US-Journalisten erzählt und dabei offenbart, 95 Einzelstunden in der Luft verbracht zu haben.

"Natürlich ist Fliegen riskant, aber auch nicht riskanter als Autofahren", so Lidle weiter. Außerdem sei seine Maschine mit einem Fallschirm ausgestattet, der sich bei einem Motorenschaden automatisch öffnen würde. Der Fallschirm hat sich am Dienstag in New York nicht geöffnet. Lidle hinterlässt seine Frau Melanie und den kleinen Sohn Christopher.

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