Dringend

"Freunde der Wiener Polizei" suchen neuen Kassier

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Nach dem Rückzug von Adolf K. gibt es keine neuen Bewerber. Die Gespräche über eine Neuausrichtung laufen.

Der "Verein der Freunde der Wiener Polizei" sucht einen neuen Kassier. "Bis jetzt hat sich niemand gemeldet, der diese Funktion haben will - was kein Wunder ist in der derzeitigen Situation." Das sagte der Generalsekretär des Vereins, Heinz Gehl, am Dienstag.

Ohne neuen Kassier kann der alte nicht entlastet werden
Was die Sache relativ dringend macht: Ohne neuen Kassier kann der alte, nämlich der in Zusammenhang mit Reisegutscheinen an den suspendierten Landespolizeikommandanten Roland Horngacher ins Gerede gekommene pensionierte Chefinspektor Adolf K., laut Vereinsgesetz nicht entlastet werden. K. zieht sich freiwillig aus der Funktion zurück.

Finanziell auf gesunden Beinen
Der Verein ist um eine Neuausrichtung bemüht. In einer informellen Sitzung, an der auch Polizeipräsident Peter Stiedl teilnahm, habe man nun einmal den Status erhoben und die Vorgangsweise festgelegt, sagte Gehl. Ein Zwischenbericht durch den Wirtschaftsprüfer sei veranlasst worden. Nach Angaben des Generalsekretärs steht der Verein finanziell ausgezeichnet da: Das Guthaben belaufe sich auf rund 300.000 Euro, einem jährlichen Aufkommen von 80.000 Euro seien zuletzt jeweils Ausgaben von 50.000 Euro gegenübergestanden. "Der Kassier war immer äußerst sparsam", betonte Gehl.

Beratungen mit Transparency International
Betreffend der zukünftigen Aufgaben des Vereins berate man sich auch mit Transparency International, sagte Gehl. Grund dafür sei dessen Naheverhältnis zur Hoheitsverwaltung. Wofür die Mittel in Zukunft eingesetzt werden, ist noch Gegenstand von Beratungen, wobei es laut dem Generalsekretär nicht einmal selbstverständlich ist, dass diese wie bisher für Ehrungen verdienter Polizeibeamter verwendet werden.

In Verbindung mit Anti-Korruptionsbehörde BIA
Der Verein steht auch in Verbindung mit der Anti-Korruptionsbehörde BIA. Innenminister Günther Platter habe man einen 15 Seiten umfassenden Bericht übermittelt, "als Basisinformation aus originärer Quelle, damit der Minister nicht ausschließlich auf Medienberichte angewiesen ist", sagte Gehl, der so wie Präsident Adolf Wala für den Verein seit 1999 als Spitzenfunktionär tätig ist. Für die Zukunft des Vereins sieht er jetzt ermutigende Zeichen, einerseits durch Polizeipräsident Stiedl, andererseits informell durch "Leute, die mir auf die Schulter geklopft und gesagt haben: 'Gut habt's das gemacht.' Zwischendurch habe ich mich aber schon gefragt, warum ich mir das antue."

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