Es ist eine Tat, die in Brasilien für Entsetzen sorgt: Eine 22-jährige Altenpflegerin soll ihren Verlobten auf grausame Weise ermordet haben, weil er die geplante Hochzeit nicht mehr wollte.
Die Polizei hat die mutmaßliche Täterin festgenommen und rekonstruiert nun die Hintergründe dieser unfassbaren Tat.
Junge Frau tötet ihren Verlobten mit vergifteter Pizza
Ribeirão das Neves, Brasilien: Bianca Larissa Vieira Caldeira (22) und Júnio Pereira Barbosa (27) waren sechs Jahre lang ein Paar. Doch als Júnio kurz vor der Hochzeit kalte Füße bekam und die Zeremonie absagte, besiegelte er damit sein eigenes Schicksal. Die brasilianische Polizei ermittelt in einem besonders grausamen Mordfall, der die Öffentlichkeit im Land erschüttert.
Bianca Vieira (22, links) soll Júnio Pereira Barbosa (†27, rechts) vergiftet haben.
Laut den Ermittlern hatte Bianca bereits Ringe und ein Brautkleid besorgt und eigenmächtig einen Termin beim Standesamt festgelegt. Immer wieder drängte sie Júnio, endlich den Bund der Ehe mit ihr einzugehen. Doch der 27-Jährige entschied sich, die Hochzeit zehn Tage vor dem Termin abzusagen. Zwar wollte er die Beziehung nicht beenden, doch er erschien nicht am Standesamt – ein Entschluss, der ihm das Leben kosten sollte.
Der teuflische Plan
Nach der Absage soll Bianca Kontakt zu einem anderen Mann aufgenommen haben, um eine tödliche Substanz zu beschaffen: Chumbinho, ein in Brasilien verbotener, aber auf dem Schwarzmarkt erhältlicher Rattengift-Köder. Sie gab vor, Ratten in ihrem Haus bekämpfen zu wollen. Ihr Kontaktmann glaubte ihr und beschaffte das Gift. Am Abend des 28. Dezember bereitete Bianca eine Pizza zu und mischte das hochgiftige Pulver unter den Belag. Ihr Plan: Júnio sollte qualvoll sterben. Doch am Morgen danach lebte er noch. Um sicherzugehen, dass er nicht überlebte, wickelte sie seinem geschwächten Freund Klebeband um Mund und Nase und erstickte ihn auf brutale Weise.
Spurenverwischung und makaberes Verhalten
Nachdem sie ihren Verlobten ermordet hatte, versteckte Bianca die Leiche zunächst in einem Schuppen. Doch anstatt in Panik zu geraten, zeigte sie keinerlei Anzeichen von Reue. Sie ging zur Arbeit, traf sich am Nachmittag mit ihrer Cousine und besuchte vergnügt ein Einkaufszentrum. Später ging sie ins Kino. Um die Spuren ihrer Tat zu verwischen, fuhr sie das Auto des Toten in den Stadtteil Monte Verde, stellte es dort ab und setzte es in Brand. Wieder zu Hause begann sie, ein Loch hinter dem Schuppen auszuheben, um den Leichnam dort zu vergraben.
Der entscheidende Hinweis
Doch Bianca machte einen entscheidenden Fehler: Sie vertraute sich ihrer Cousine an und offenbarte ihr, dass sie ihren Verlobten vergiftet hatte. Die Cousine erzählte es ihrer Mutter, die daraufhin die Polizei informierte. Kurz darauf wurde Bianca festgenommen. Ihr heimlicher Geliebter, der ihr das Gift besorgt hatte, wurde hingegen entlastet – er soll von ihren tödlichen Absichten nichts gewusst haben.
Polizei: "Motiv war Zurückweisung"
Die Ermittler gehen davon aus, dass das einzige Motiv für die Tat Biancas Frustration darüber war, dass Júnio sie nicht heiraten wollte. "Sie fühlte sich zurückgewiesen und nahm ihm deswegen das Leben", erklärte Chefermittler Marcus Rios gegenüber Journalisten.