Neue makabere Details zum "italienischen Fritzl". Ob "Laura" vom Bruder oder vom Vater schwanger war, ist nicht klar. Sie wurde zur Abtreibung gezwungen.
Bei der Aufdeckung eines schweren Falls von Inzest in Turin kommen neue makabre Details ans Tageslicht. Als "über alle Erwartung erschütternd" bezeichneten italiensiche Medien am Mittwoch die am Vortag gerichtlich aufgenommene Aussage des Opfers. Die heute 34-jährige Frau - von der Presse "Laura" genannt - hatte berichtet, sie sei seit ihrem neunten Lebensjahr 25 Jahre lang von ihrem Vater und ihrem Bruder sexuell missbraucht worden.
Wöchentlicher sexueller Missbrauch
Auf 300 Seiten werde von
einer Kindheit und Jugend berichtet, die geprägt seien "von einem
wöchentlichen sexuellem Missbrauch" durch Vater und Bruder, so die
Staatsanwaltschaft. Wie das Inzest-Opfer des verurteilten Josef F. in
Österreich wurde auch "Laura" schwanger von ihrem Vater oder Bruder - von
wem genau, wurde nie festgestellt.
Zur Abtreibung gezwungen
Unter stillem Mitwissen der vielköpfigen
Familie brachte man die damals 17-jährige in ein Krankenhaus, um sie zur
Abtreibung zu zwingen. Sie musste aussagen, von einem Ausländer vergewaltigt
worden zu sein, der sich dann als unschuldig erwies. Ohne es zu wissen,
verlor Laura das Kind schließlich durch Komplikationen. Bis zuletzt von
ihrer Familie im Glauben gelassen, sie habe abgetrieben, leide sie noch
heute unter starken Schuldgefühlen.
"Rückfall in die Sklaverei"
Die Staatsanwaltschaft
will nun angesichts der Gewalttätigkeit und psychologischen Grausamkeit der
Täter auch Anzeige wegen "Rückfalls in die Sklaverei" erstatten. So sei ein
Handeln und Feilschen zwischen den beiden Männern um die Tochter-Schwester
an der Tagesordnung gewesen. Der Bruder habe das Mädchen mehrfach versteckt,
um es für sich zu haben, und es dem Vater nur gegen Geld zurückerstattet.
Laura war von ihrer Familie mit zwölf Jahren gezwungen worden, die Schule zu
verlassen, und lebte seitdem bis Anfang des Jahres in der Wohnung in einem
fensterlosen Raum.