McFit-Millionär Schaller war um 1.45 Uhr das letzte Mal bei WhatsApp online – seitdem fehlt von ihm und seiner Familie jede Spur. Die Küstenwache hat bereits zwei Leichen und das Wrack des Flugzeugs gefunden.
Nach dem Absturz eines Privatflugzeugs mit fünf deutschen Passagieren vor der Küste von Costa Rica haben die Suchmannschaften zwei Tote entdeckt. Die Leichen eines Erwachsenen und eines Kindes seien im Meer gefunden worden, sagte der Minister für öffentliche Sicherheit, Jorge Torres, am Samstag (Ortszeit) im Fernsehsender Canal 6. Er bestätigte zudem, dass es sich bei den Passagieren um Deutsche handelte, der Pilot war demnach Schweizer.
Medienberichten zufolge handelte es sich bei den Insassen um McFit-Gründer Rainer Schaller (53), seine Lebensgefährtin Christiane Schikorsky (44), die Kinder Aaron (6) und die etwas ältere Schwester Finja, ein Mitarbeiter (40) des Millionärs und der Pilot an Bord. Das bestätigte Schallers Unternehmens-Gruppe RSG der BILD.
Um welche Personen es sich bei den beiden gefundenen Leichen handelt, ist nicht bekannt. Zuvor waren rund 28 Kilometer vom Flughafen von Limón entfernt bereits Teile des Rumpfes, Sitze und mehrere Gepäckstücke entdeckt worden. "Etwa 28 Kilometer vom Flughafen von Limón entfernt haben wir im Meer Überreste gefunden, die anscheinend zu dem Flugzeug gehören", sagte der Leiter der Küstenwache, Martín Arias. In einem vom Sicherheitsministerium lokalen Medien zur Verfügung gestellten Video waren unter anderem mehrere Rucksäcke und Reisetaschen zu sehen.
Das waren Schallers letzte Minuten
Die Maschine war am Freitagabend auf dem Flug von Mexiko nach Costa Rica verschollen. Die Kommunikation sei abgerissen, als sich das Flugzeug über dem Meer dem Flughafen von Limón näherte, teilte das Sicherheitsministerium mit. Um 1.14 Uhr traten die Probleme auf. Die Maschine verließ plötzlich ihre Reiseflughöhe von 10.000 Metern, sank mit Tempo 561 km/h nach unten. Um 1.45 Uhr ging Rainer Schaller ein letztes Mal bei WhatsApp online. Ob er noch eine Nachricht schrieb, ist nicht bekannt.
Wie die Flugdaten zeigen, sank die Maschine weiter. Um 1.52 Uhr lag sie bei nur noch 220 Metern über dem Meeresspiegel. Zwei Minuten später waren es noch 69 Meter. Dann riss der Kontakt ab. Die Maschine verschwand 40 Kilometer vor ihrem Ziel Puerto Limón vom Radar, stürzte wohl ins Meer.
Wegen ungünstiger Witterungsverhältnisse wurden die Sucharbeiten zunächst eingestellt. Später nahmen die Küstenwache und die Behörde für Überwachung des Luftraums die Suche wieder auf. Am Flughafen von Limón wurde eine Kommandozentrale eingerichtet, um die Sucharbeiten zu koordinieren.
Bei der verschollenen Maschine handelte es sich Medienberichten zufolge um ein Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Piaggio P.180 Avanti. Sie war am Nachmittag in Palenque im mexikanischen Bundesstaat Chiapas gestartet. Die dortige Ruinenstadt der Mayas gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist eine der wichtigsten archäologischen Fundstätten Mexikos.