Neue Details zu Titan-Drama

Mutter überließ ihrem Sohn Platz im U-Boot

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Eigentlich sollte die Deutsche Christine Dawood (46) an Bord des tödlichen Abenteuers sein. Doch sie gab ihr Ticket ihrem Sohn. ''Ich wusste, dass Suleman so gerne hinwollte''

In einem Interview mit dem britischen Sender "BBC" verrät Christine Dawood neue erschreckende Details zu dem U-Boot-Drama. Ihr Mann Shahzada (48) und ihr Sohn Suleman (19) kamen bei der Implosion der Titan, die auf dem Weg zur Titanic war, ums Leben. Das Ticket für die tödliche Expedition kostete 229.000 Euro pro Person. 

„Shahzahda und ich wollten da runtergehen. Aber wegen der Pandemie mussten wir es verschieben", erzählt Christine Dawood im Interivew. Danach trat sie von der Reise allerdings zurück. "Ich wusste, dass Suleman so gerne hin wollte", so Dawood. 

Ganze Familie reiste mit 

Zur Reise war die ganze Familie aufgebrochen. Auch Tochter Alina (17) war mit auf dem Trägerschiff "Polar Prince". Vor dem Tauchgang hätten sich laut Dawood alle umarmt und noch Witze gerissen. "Beide waren sehr aufgeregt. Suleman hatte sogar noch vor zwei Jahren eine Titanic aus Lego mit zehntausend Teilen gebaut.", erzählt eine sichtlich gerührte Dawood. "Ich habe mich wirklich für die beiden gefreut, sie wollten das schon sehr lange tun."

Christine Dawood
© Facebook
Christine Dawood und ihr Mann Shahzahda 

An Bord der "Titan" wollte Dawoods Sohn einen Weltrekord aufstellen. Er wollte 3800 Meter unter der Wasseroberfläche einen Zauberwürfel lösen. "Seine beste Zeit war zwölf Sekunden", so Dawood. Shahzahda hätte ihn zum Beweis filmen sollen. 

"Wir haben die Verbindung verloren" 

Nach dem Start der "Titan"-Mission ging Dawood unter Deck, um etwas zu essen. Nach einer Stunde und 45 Minuten eilte plötzlich ein Crew-Mitglied zu ihr und sagen: „Wir haben die Verbindung verloren." Doch die restliche Besatzung versuchte zu beruhigen, meinte, das komme öfters vor. "Aber dann wurde klarer, dass sie nicht hochkommen."

"Ich verlor nach der 96-Stunden-Marke die Hoffnung. Ich versuchte so sehr, meiner Tochter das nicht zu zeigen und mir nichts anmerken zu lassen", erzählt Dawood. Ihre Tochter habe die Hoffnung erst verloren, nachdem die US-Küstenwache Wrackteile des U-Bootes gefunden hatte. Die "Titan" soll ersten Erkenntnissen zufolge bereits kurz nach dem Start der Expedition implodiert sein. Die Insassen starben innerhalb von Millisekunden. 

Mutter und Tochter wollen jetzt den Zauberwürfel knacken 

Mutter und Tochter wollen jetzt das Vermächtnis von Sulemann und Shahzada weitertragen. „Alina und ich werden den Zauberwürfel angehen. Wir wollen das für Suleman lernen. Suleman liebte Spielfilme - und wir werden uns hinsetzen und jeden einzelnen von seinen Lieblingsfilmen schauen. Jeden einzelnen."

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