Kolumbien

Oliver Stone bei Geiselbefreiung dabei

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Venezuelas Staatschef Chavez hatte vermittelt - nun werden die kolumbianischen FARC-Geiseln befreit. Mit dabei: Filmemacher Oliver Stone.

Einen Hauch von Hollywood hat sich Venezuelas Staatschef Hugo Chavez offenbar für die von ihm in die Wege geleitete Geiselbefreiung gewünscht, die für Samstag in Kolumbien geplant war. Der Präsident lud den US-Filmemacher Oliver Stone ein, bei der internationalen Mission im kolumbianischen Dschungel dabei zu sein. "Das ist wunderbar, ich habe so etwas noch nie gemacht. Ich bin stolz, dabei zu sein", sagte Stone am Freitag auf dem Flughafen von Santo Domingo, von wo die Hubschrauber mit Vertretern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz gestartet waren.

"Platoon"
Stone wurde mit Filmen wie "Platoon", "Geboren am 4. Juli" oder "JFK - Tatort Dallas" weltberühmt. Er drehte aber auch eine Dokumentation über den kubanischen Staatschef Fidel Castro und erhielt offenbar gerade aus Teheran die Genehmigung, ein ähnliches Stück über den iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad zu drehen. Ob er während der Geiselübergabe direkt filmen würde, sagte Stone nicht.

Zwei Hubschrauber aus Venezuela waren am Freitagabend auf dem kolumbianischen Flughafen von Villavicencio in Kolumbien gelandet. Die Teilnehmer der Mission warteten auf die Bekanntgabe des Übergabeortes und wollten am Samstag drei Geiseln von der kolumbianischen Guerilla-Organisation FARC übernehmen.

Wetter spielt wichtige Rolle
"Wir können schon am Samstag die Geiseln in Empfang nehmen, aber das hängt von vielen Faktoren und vor allem vom Wetter ab", erklärte die IKRK-Delegationschefin in Kolumbien, Barbara Hintermann. Auch der Friedensbeauftragte der kolumbianischen Regierung, Luis Carlos Restrepo, sagte, dass die Freilassung wohl am Samstag über die Bühne gehen werde. Restrepo dementierte kolumbianische Medienberichte, wonach Bogota eine Frist für das Ende der Aktion bis Sonntagabend gesetzt habe.

Die Regierung von Kolumbien hatte am Mittwoch den Chavez-Plan gebilligt, obwohl die Beziehungen zwischen beiden Regierungen sehr gespannt sind. Die linksgerichteten Rebellen der "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) wollen die Wahlkampfchefin der vor sechs Jahren ebenfalls verschleppten damaligen Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt, Clara Rojas, auf freien Fuß setzen. Freikommen sollen auch Rojas dreijähriger Sohn Emmanuel, der während der Gefangenschaft mit einem Guerillero gezeugt wurde, sowie die ehemalige Abgeordnete Consuelo Gonzalez.

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