Albinos leben in Burundi sehr gefährlich. "Hexendoktoren" sehen deren Leichenteile als Glücksbringer an.
Ein sechs Jahre altes Albino-Mädchen ist in Burundi ermordet und verstümmelt worden. Der britische Rundfunksender BBC berichtete am Montag, Kopf und Glieder des Mädchens seien von der Leiche abgetrennt worden. Das Verbrechen in der Provinz Ruyigi ist der dritte Mord dieser Art seit September.
Magische Kräfte
Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass die
Körperteile des Mädchens an "Medizinmänner" im benachbarten Tansania
verkauft werden, wo allein in diesem Jahr mehr als 30 Albinos ermordet
wurden. Die kriminellen "Zauberdoktoren" glauben, Blut und Körperteile von
Albinos hätten magische Kräfte. Die Familie des Mädchens, die sich nach
Bekanntwerden der Morde im September wochenlang versteckt hatte, war den
Angaben zufolge erst vor kurzem in ihr Haus zurückgekehrt.
In den vergangenen Tagen waren in Tansania mehrere Angriffe auf Albinos bekanntgeworden. So hatten bewaffnete Männer zwei Frauen mit Macheten verletzt, weil sie sich weigerten, ihre an Albinismus leidenden Kinder auszuliefern.
Erbkrankheit
Albinismus ist eine Erbkrankheit. Den Betroffenen
fehlt das hautfärbende Pigment Melanin, weshalb sie meist eine sehr helle
Haut und weißes Haar haben. Häufig haben Albinos auch eine Sehstörung. In
Afrika kommt nach Schätzungen der südafrikanischen Albinismus-Vereinigung
ein Albino auf 4.000 Menschen, andere Schätzungen sprechen von einem
Verhältnis eins zu 17.000.