Schonung nötig

Sorge um Papst - Christmette verschoben

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Heuer wird das Gebet zwei Stunden vorverlegt – erstmals in der Geschichte.

Millionen Katholiken weltweit bangen um die Gesundheit des Papstes. Die Anzeichen, dass Papst Benedikt XVI. (82) ernsthafte Fitnessprobleme hat, mehren sich ausgerechnet zwei Tage vor Weihnachten. Eine Botschaft aus dem Vatikan untermauert die Sorge: Die traditionelle Weihnachtsmette wurde von der üblichen Beginnzeit Mitternacht auf 22.00 Uhr vorverlegt – das erste Mal in der Geschichte.

Offizielle Erklärung aus dem Vatikan: „Das frühere Ende der Mette erlaubt dem Papst mehr Zeit zum Ausruhen vor seinen anstrengenden Aufgaben“, so Vater Federico Lombardi.

Stressige Tage
Für den Papst sind die Tage um Weihnachten die stressigsten Arbeitstage des Jahres. Startschuss war Freitag, als Benedikt den 30-Meter-Weihnachtsbaum am Petersplatz einweihte. Am 24.12. enthüllt der Papst die Krippe des Vatikans, bevor er die vorverlegte zweistündige Mette verliest. Viel Schlaf gibt es danach nicht, ab Mittag verkündet Benedikt die Weihnachtsbotschaft (siehe kleines Foto). Dann kommt der Segen Urbi et Orbi. Während der Feiertage wird der Papst noch mit Bedürftigen in Rom speisen und am 1. Jänner die Botschaft zum Weltfriedenstag sprechen.

Er wollte sich aus allen Ämtern verabschieden
Die katholische Gemeinde ist beunruhigt. Noch nie wurde die Mette verschoben. Auch Vorgänger Johannes Paul II. las die Messe immer um Mitternacht – auch in Zeiten größter Krankheit. Vater Lombardi aus dem Vatikan sagt jetzt: „Das ist eine Vorsichtsmaßnahme für den 82-Jährigen.“

Doch Benedikts Krankenakte ist eine lange: 1991 erlitt er einen Gehirnschlag, einen zweiten angeblich kurz vor der Papst-Wahl. Ihm blieb eine Sehstörung auf dem linken Auge. Zweimal fiel er während seiner Urlaube in den italienischen Alpen unglücklich zu Boden. Im August 1992 schlug sein Kopf auf einem Heizkörper auf. Im Juli 2009 brach er sich das Handgelenk.

Bereits als Kardinal wollte sich Ratzinger aus öffentlichen Kirchenämtern zurückziehen, um sich der Forschung zu widmen. Kaum war Papst Benedikt 2005 in sein Amt gewählt, begannen die Spekulationen über seinen Zustand. Sogar sein Bruder machte sich Sorgen: „Ich dachte, dass die instabile Gesundheit die Kardinäle bewogen hätte, einen anderen zu wählen.

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