Blutiger Machtkampf

Syrien: Erneut Gewalt gegen Demonstranten

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Regime geht trotz Friedensvereinbarung weiter gegen Bevölkerung vor.

Soldaten töteten mindestens zwölf Zivilisten, wie eine syrische Menschenrechtsgruppe am Donnerstag in Damaskus mitteilte. Die syrische Führung hatte noch am Mittwoch der Arabischen Liga zugesichert , das Militär aus den Städten zurückzuziehen, mutmaßliche Regimegegner freizulassen und arabische Beobachter ins Land zu lassen. Als Konsequenz aus der nicht enden wollenden Gewalt rief die Opposition für Freitag zu friedlichen Massenprotesten auf.

Allein in der Protesthochburg Homs starben nach Angaben der Opposition neun Menschen. Sie sollen von Soldaten und Sicherheitskräften des Regimes erschossen worden sein. Augenzeugen berichteten, Soldaten hätten mit Maschinenpistolen von Panzern aus in die Menschenmenge gefeuert. Bereits am Vortag waren 25 Zivilisten getötet worden. Wegen der Medienblockade gibt es keine unabhängige Überprüfung der Berichte.

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind während der Proteste mehr als 3.000 Menschen in sieben Monaten gestorben. Syrische Menschenrechtsgruppen sprechen sogar von mehr als 4.000 Toten.

Die Demokratiebewegung glaubt den Versprechen der Führung in Damaskus nicht. Aktivisten stellten in der Nacht auf Donnerstag Videos von Demonstrationen in mehreren Provinzen ins Netz, bei denen zum Sturz von Präsident Bashar al-Assad aufgerufen wurde. Die Exil-Opposition erklärte, dem Regime sei nicht zu trauen. Assad versuche nur Zeit zu gewinnen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte, wichtig sei, dass die syrische Regierung die von ihr eingegangenen Verpflichtungen nun auch einhalte.
 

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