Zulu-König forderte: Touristinnen sollten die Hosen ausziehen oder abreisen.
Seltsame Sitten herrschen am Hof des südafrikanischen Zulu-Königs Goodwill Zwelithini: Touristinnen, die am Wochenende in Jeans dem jährlichen Defilee von 30.000 spärlich bekleideten Jungfrauen beiwohnen wollten, wurden nach Angaben der Zeitung "Sunday Times" am königlichen Palast in Nongoma abgewiesen. Sie standen vor der Wahl, sich ihrer Hosen zu entledigen oder abzureisen. Die Zeremonie ist als frauenfeindlich umstritten.
Frauenfeindliche Sitten
Der "Hose runter"-Appell von
Traditionalisten für Frauen hatte in den vergangenen Monaten bereits für
öffentliche Debatten gesorgt, nachdem Männer in Umlazi eine Jeans-Trägerin
nackt durchs Dorf jagten und ihre Hütte anzündeten. In der Zulu-Provinz wird
auch ein neues Gesetz offen gebrochen, das den umstrittenen
Jungfernschafts-Test für Mädchen unter 16 Jahren verbietet.
"Wir als Zulu-Nation lassen uns nicht sagen, was wir mit unserer Kultur machen sollen", begründete König Zwelithini seine Eigenmächtigkeiten. "Es gibt kein Ministerium, bei dem wir um Erlaubnis bitten, unsere Kultur und Tradition aufrecht zu erhalten!"