Leck im Chemiewerk

Trinkwasser in Zentralchina vergiftet

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Ein Leck in einem Abwasserbecken eines Chemiewerkes in Zentralchina hat das Trinkwasser für mindestens 80 000 Menschen mit Arsen vergiftet.

Die Bevölkerung von Yueyang in der Provinz Hunan in Zentralchina wurde nachdrücklich davor gewarnt, Leitungswasser zu trinken, wie die staatliche Umweltbehörde EPA nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua vom Sonntag berichtete. Feuerwehrwagen wurden entsandt, um die Menschen mit Wasser zu versorgen.

Arsen im Wasser entdeckt
Bei routinemäßigen Untersuchungen des Wassers im Xinqiang Fluss seien am Freitag Arsenwerte entdeckt worden, die um ein Zehnfaches über dem zulässigen Wert gelägen hätten. Die Behörden hätten Alarm geschlagen und einen Notfallplan umgesetzt. Das Tieshan Reservoir weiter flussaufwärts lasse seit Samstag mehr Wasser ab, um das Gift zu verdünnen und die Fließgeschwindigkeit des Flusses zu erhöhen.

Chemiewerk als Verursacher
Verursacher der schweren Wasserverschmutzung sei 50 Kilometer flussaufwärts ein Chemiewerk in Linxiang gewesen, das nach dem Leck geschlossen wurde. Die Staatsagentur warnte die Bevölkerung, Arsen sei hochgiftig, löse Umwohlsein, Erbrechen, Magenschmerzen sowie Muskelkrämpfe aus und könne bei schlimmen Vergiftungen zum Koma oder Tod führen. Die langfristige Aufnahme von Arsen führe zu Leberschäden, Nieren-, Lungen- oder Hautkrebs.

Das Chemieleck setzt die Serie von Chemieunfällen in China fort, die immer wieder Flüsse und die Trinkwasserversorgung großer Städte bedrohen. Seit der zunächst vertuschten Katastrophe auf dem Songhua-Strom in Nordostchina im vergangenen Herbst, als fast vier Millionen Einwohner der Metropole Harbin vier Tage ohne Wasser waren, machen chinesische Umweltbehörden solche Unfälle heute eher bekannt, weil ihnen sonst auch Konsequenzen drohen.

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