Ein sonniger Urlaubstag an der spanischen Südküste wurde am Sonntag von dramatischen Szenen unterbrochen:
Gegen 14 Uhr näherte sich ein vollbesetztes Schlauchboot mit hoher Geschwindigkeit der Küste. Auf Videoaufnahmen, die im Netz kursieren, ist zu sehen, wie die überwiegend jungen Männer aus dem Boot ins Wasser springen und sich in alle Richtungen verteilen – teils flüchtend, teils versuchend, sich unauffällig unter die Menge zu mischen.
Ein Augenzeuge beschreibt die Szene als „surreal“. Restaurantbesitzer Alberto García sagte der Lokalzeitung Ideal: „Zuerst dachten wir, es sei ein Ausflugsboot. Aber als die ersten Personen ins Wasser sprangen und Sachen über Bord warfen, war klar: Das ist kein normaler Ausflug. Was uns am meisten erstaunte: Sie wirkten nicht gehetzt, nicht einmal nervös. Das Boot fuhr direkt in den Bereich mit den meisten Menschen, stoppte nur fünf Meter vor dem Ufer.“
Touristen "spielen" Polizei
Rund 13 Männer, mutmaßlich marokkanischer Herkunft, sollen laut Augenzeugen an Bord gewesen sein. Während sich ein Teil sofort auf die Flucht machte, griffen einige Touristen ein: In Badehosen und Flipflops hielten sie mehrere der Männer fest, wie ein Video zeigt. Auf einem Clip ist zu sehen, wie ein Urlauber einen Migranten zu Boden drückt, bis die Polizei eintrifft.
Laut der örtlichen Polizei von Castell de Ferro wurde die Guardia Civil sofort alarmiert. Ein Sprecher: „Die Rettungsschwimmer informierten uns, wir konnten einen der Männer auf der Straße fassen und bei der Identifizierung von zwei weiteren helfen.“ Die Guardia Civil übernahm die Hauptarbeit und nahm neun Personen fest, heißt es.