Die traditionellen Reisbällchen erweisen sich als gefährliches Nahrungsmittel. Beim heurigen Neujahrsfest sind vier Menschen daran gestorben.
In Japan sind auch in diesem Jahr wieder Menschen an den traditionellen "O-Mochi"-Reisbällchen zum Neujahrsfest erstickt. Bis Mittwoch hätten allein in der Hauptstadt Tokio vier Männer im Alter von 59 bis 83 Jahren den Genuss der klebrigen Knödel aus gestampftem Reis nicht überlebt, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press. Zehn weitere Menschen im Alter von mehr als 50 Jahren mussten ins Krankenhaus gebracht werden, weil ihnen die Neujahrs-Spezialität im Hals stecken geblieben war.
Bekannte Gefahr
Obgleich jeder in Japan die "Gefahr" kennt, will
niemand auf die "O-Mochi" verzichten. Die Japaner fertigen die Reisbälle für
die Götter, damit sie ihnen im neuen Jahr wohl gesonnen sind. Indem sie die
O-Mochi anschließend essen, nehmen die Japaner dem Glauben nach die Gunst
der Götter gewissermaßen in sich auf. Die Feuerwehr rät älteren Menschen
immer wieder, die Reiskuchen in kleine Stücke zu zerschneiden und mit viel
Flüssigkeit wie Tee oder Suppe zu sich zu nehmen. Auch sollten alte Menschen
wie auch Kinder die O-Mochi nur im Beisein anderer essen, damit diese
notfalls Hilfe holen können.
"Heimlich-Manöver" für Reisbällchen-Schlucker
Gesundheitsexperten
fordern die Bevölkerung immer wieder auf, im Notfall die Feuerwehr zu
alarmieren. In der Zwischenzeit könne vorsichtig versucht werden, das
O-Mochi mit dem Finger herauszuholen. Wenn das nicht geht, könne man das
Opfer vornüber beugen, das Kinn nach vorne strecken und mit der flachen Hand
zwischen die Schulterblätter schlagen, heißt es auf einer
Internet-Ratgeberseite.