Mailand

Anarchisten wollten Uni sprengen

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Zum Glück hatte die Rohrbombe einen technischen Defekt.

Eine Anarchistengruppe, die sich "Informelle Anarchistenföderation" nennt, hat sich zur Explosion eines Sprengkörpers in einem Gang der Mailänder Wirtschaftsuniversität "Luigi Bocconi" bekannt. Die Sicherheitskräfte entdeckten eine Rohrbombe, die zwei Kilogramm Dynamit enthielt. Der Sprengkörper, der in der Nacht auf Mittwoch wegen eines technischen Fehlers nur teilweise explodiert war, verursachte weder Verletzte noch Schäden. Anfangs hatten die Ermittler einen Kurzschluss vermutet.

"Anarchismo Insurrezionalista"
Die Anarchistengruppe bekannte sich mit einem Anruf an die Redaktion der rechten Tageszeitung "Libero" zur Aktion. Alle Parteien verurteilten den Vorfall. Die Ermittler meinten, man dürfe den Anschlag nicht unterschätzen.

Anarchistische Untergrundorganisationen hatten im Dezember 2003 eine Briefbombe an den damaligen EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi geschickt. Diese war in Prodis Händen explodiert, ohne ihn jedoch zu verletzen. Aus Bologna waren auch Briefbomben an den Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, an den Sitz von Eurojust in Den Haag und an andere EU-Abgeordnete gesendet worden. Verletzt wurde auch hier niemand. Seit Ende 2003 richten sich die Sorgen der Sicherheitsbehörden vor allem auf die Bewegung des "Anarchismo Insurrezionalista".

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