Putin will in den nächsten 20 Jahren 30 neue AKW bauen - der Einsatz des Uran für Atomwaffen ist laut Kaufvertrag unmöglich.
Australien wird Russland Uran für Atomkraftwerke liefern. Der australische Ministerpräsident John Howard und der russische Staatschef Wladimir Putin unterzeichneten am Freitag am Rande des APEC-Treffens in Sydney die entsprechende Vereinbarung.
Gefährlich?
Außenminister Alexander Downer wies
Befürchtungen zurück, man könne Putin nicht trauen, dass er das Uran nicht
doch für militärische Zwecke nutzen werde oder das Brennmaterial sogar an
Drittländer wie den Iran weiterverkaufen würde. Solche Spekulationen seien
wirklichkeitsfremd, so Downer.
Australien verfügt über 40 Prozent der weltweit bekannten Uranreserven, hat aber strikte Exportbestimmungen. So darf das Material nicht für militärische Zwecke eingesetzt werden, nicht einmal zum Antrieb von Atom-U-Booten.
Verkauf an Iran theoretisch unmöglich
Putin sagte, Russland
wolle in den nächsten 20 Jahren 30 neue AKW bauen. Nur dafür werde der
Brennstoff aus Australien benötigt. Das Abkommen schließt einen
Weiterverkauf oder eine militärische Nutzung des Urans an sich aus.
Abrüstungsvertrag adieu
Außerdem hat Präsident Putin einen
Gesetzesentwurf zur Aussetzung des Vertrags über Konventionelle Streitkräfte
in Europa im Parlament eingebracht. Die Abgeordneten werden voraussichtlich
im Oktober über den Entwurf beraten. Russland hatte Mitte Juli die
Aussetzung seiner Beteiligung an dem Abrüstungsvertrag angekündigt. Der KSE
regelt Obergrenzen für konventionelle Waffen und gegenseitige Inspektionen.
Moskau wirft der NATO vor, die Reformversion des KSE-Vertrags nicht ratifiziert zu haben. Diese Änderungen waren nach dem Zerfall des Ostblocks vorgenommen worden. Die westlichen Staaten fordern aber vor der Ratifizierung den Abzug russischer Truppen aus den ehemaligen Sowjetrepubliken Georgien und Moldawien.
Vor allem aber passt Russland das geplante US-Raketenabwehrsystem in Osteuropa, also quasi vor der eigenen Haustür, nicht.