Irland

Bischof tritt wegen Missbrauch zurück

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Donal Murray wird der Vertuschung von Kindesmissbrauch beschuldigt.

Papst Benedikt XVI. hat am Donnerstag den Rücktritt des Bischofs der irländischen Diözese Limerick, Donal Murray, angenommen. Dies teilte der Vatikan mit. Murray ist in den Skandal um rund 300 Kinder in Irland verwickelt, die zwischen 1975 und 2004 missbraucht worden waren. Murray, der von 1982 bis 1996 als Weihbischof für die Erzdiözese Dublin tätig war, wurde in einem Untersuchungsbericht für seine "unentschuldbare" Reaktion auf einen bekannten Missbrauchsfall sowie für seinen Umgang mit weiteren Verdachtsfällen getadelt.

Die irische Richterin Yvonne Murphy hatte mit ihrem Team in einer Veröffentlichung dargelegt, wie die Kinder missbraucht worden waren und wie die Kirchenoberen damit umgegangen waren. Die sogenannte Murphy-Kommission hatte dabei erklärt, dass es keinen Zweifel daran gebe, dass die Geschehnisse von der Erzdiözese Dublin und anderen Verantwortlichen vertuscht worden seien. Insbesondere Murray war von der Kommission kritisiert worden.

Papst Benedikt XVI. hatte vergangene Woche mit Bestürzung auf den jüngsten Bericht über Missbrauchsfälle in der irischen Kirche reagiert. "Der Heilige Vater teilt die Empörung, das Gefühl des Verrats und die Scham, die so viele Gläubige in Irland empfinden", hieß es in einer offiziellen Vatikan-Erklärung am vergangenen Freitag. Zuvor hatte sich der Papst von Spitzenvertretern der irischen Bischofskonferenz über die Vorfälle in ihrem Land unterrichten lassen. An den Beratungen über den Report der Murphy-Kommission nahmen auch hohe Kurienvertreter teil.

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