Der frühere CIA-Chef und Ex-US-General David Petraeus warnt vor einem möglichen Angriff Russlands auf ein NATO-Land, sollte Wladimir Putin in der Ukraine erfolgreich sein.
Besonders gefährdet sieht er das Baltikum – konkret Litauen –, das laut Petraeus als Testobjekt für den Westen oder als Vorstufe für eine größere Offensive dienen könnte. Russland wolle in der Ukraine Präsident Selenskyj stürzen, einen Marionettenführer installieren und das gesamte Land kontrollieren. Danach könnte die Aufmerksamkeit auf andere Staaten Europas übergehen, sagt der Ex-CIA-Chef bei einer Diskussion des Londoner Think Tanks "Policy Exchange", wie "Daily Mail" berichtet.
Petraeus kritisierte sowohl US-Präsident Donald Trump als auch Ex-Präsident Joe Biden. Trump habe Putin wiederholt eine Bühne geboten, während Biden zu zögerlich bei der Lieferung von Waffen an die Ukraine gewesen sei. Entscheidungen wie die Lieferung von M1-Abrams-Panzern, F-16-Kampfjets oder Mehrfachraketenwerfern seien unnötig lange herausgezögert worden, was die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine geschwächt habe.
Er forderte zudem Großbritannien auf, internationale Abkommen gegen den Einsatz von Streumunition zu verlassen – diese könnten als Abschreckung gegen Russland dienen, so der Ex-CIA-Chef und früherer US-General.
In einem Vortrag in London betonte Petraeus, dass Russland bereits "unvorstellbare" Verluste erlitten habe – mit geschätzt bis zu einer Million Gefallenen oder verletzten Soldaten. Dennoch verzögere Moskau Friedensverhandlungen, um weitere Gebietsgewinne zu erzielen. Mehrfach habe die Ukraine eine 30-tägige Feuerpause angeboten, die der Kreml jedoch ablehnte. Trotz Trumps späteren Distanzierungen von Putin sei bislang keine ernsthafte diplomatische Lösung in Sicht. Petraeus forderte daher entschiedenere Maßnahmen des Westens, um Moskau zu zeigen, dass weitere Geländegewinne mit zu hohen Kosten verbunden wären.