Schon wieder ein Brief des iranischen Präsidenten: Behandelt werden die "gemeinsamen Lehren der Propheten".
Der iranische Außenminister Manouchehr Mottaki hat Papst Benedikt XVI. am Mittwoch am Ende der Generalaudienz in Rom ein Schreiben von Präsident Mahmoud Ahmadinejad übergeben. Der Inhalt des Briefes sei nicht politisch, sondern behandle "gemeinsame Lehren der Propheten", sagte ein Präsidentensprecher in Teheran. Diese Lehren sollten herangezogen werden, um die politischen und die menschlichen Beziehungen zu pflegen. Die Religionen hätten die Aufgabe, wegen der momentanen ungerechten Beziehungen zusammenzuarbeiten.
Das iranische Staatsoberhaupt habe bereits seit Mai geplant, Benedikt XVI. einen Brief zu schreiben, hieß es. Der Papst hatte Ahmadinejad in der vergangenen Woche über den Nuntius in Teheran, Angelo Mottola, die Weihnachtsbotschaft, in der er zu Frieden und Gerechtigkeit in der Welt aufrief, übermittelt.
Briefe an Bush, das amerikanische Volk und Deutschland
Der
iranische Präsident hatte in den vergangenen Monaten bereits mit mehreren
Briefen von sich reden gemacht: Im November forderte er in einem an das
amerikanische Volk adressierten Schreiben den Rückzug der US-Truppen aus dem
Irak. Im Juli schrieb er an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Laut
iranischen Medien brachte Ahmadinejad darin zum Ausdruck, dass der Holocaust
möglicherweise nur erfunden worden sei, um Deutschland an seiner Entfaltung
zu hindern. Im Mai wandte er sich in einem Schreiben an US-Präsident George
W. Bush und kritisierte dessen Irak-Politik.