Erstmals

Israelischer Jude in der Fatah-Führung

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Uri Davis gilt als radikaler Antizionist, er sieht sich "in erster Linie" als Palästinenser.

Zum ersten Mal hat die Palästinenserorganisation Fatah einen israelischen Juden in ihre Führung gewählt. Wie sie am Samstag bekanntgab, wurde der als radikaler Antizionist geltende Uri Davis bei der Wahl am vergangenen Sonntag in den Revolutionsrat, dem zweitwichtigsten Gremium nach dem Zentralkomitee, aufgenommen. Davis, der an der Al-Quds-Universität im Westjordanland Soziologie lehrt, gehört der Fatah seit 1984 an.

Der 66-jährige Professor besitzt die doppelte israelisch-britische Staatsbürgerschaft, betrachtet sich aber selbst "in erster Linie" als Palästinenser. Im Revolutionsrat der Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas will er alle "nicht-arabischen Aktivisten vertreten, die sich am palästinensischen Kampf beteiligt haben".

Davis engagiert sich seit den 1960er Jahren für das Anliegen der Palästinenser. Zunächst kämpfte er als Menschenrechtsaktivist gegen die Beschlagnahme von Land der arabischen Minderheit in Israel. Mit seinen zunehmend radikaleren Ansichten brachte er über die Jahre jedoch selbst fast die gesamte israelische Linke gegen sich auf. Regelmäßig prangert er Israel als "Apartheidsstaat" an, fordert einen Boykott seiner Institutionen sowie die Ersetzung des jüdischen Staats durch einen "demokratischen Staat gemeinsam mit den Palästinensern". Gemeinsam mit seiner palästinensischen Ehefrau lebt Davis im Westjordanland.

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