Tausende Anhänger der Nea Dimokratia feierten den klaren Sieg ihrer Partei mit Hupkonzerten.
Die bürgerliche griechische Partei Nea Dimokratia (Neue Demokratie, ND) hat die Parlamentswahlen am Sonntag klar gewonnen. Ihr Präsident Kostas Karamanlis wird daher Griechenland weiter allein regieren können. Nach Auszählung von rund 90 Prozent der Stimmen erreichte der Partei von Regierungschef Kostas Karamanlis laut Innenministerium einen Stimmanteil von 42,38 Prozent (2004: 45,4) und 153 Parlamentssitze. Die Panhellenische Sozialistische Bewegung (Pasok) von Oppositionsführer Giorgos Papandreou kommt auf 38,31 Prozent (2004: 40,6) und 103 Parlamentarier. Auch mehrere radikale Parteien schafften den Sprung in die Volksvertretung, die insgesamt 300 Sitze umfasst.
Tausende Anhänger feierten
Im Zentrum Athens feierten
tausende Anhänger der Nea Dimokratia mit Hupkonzerten und Fahnen sowie
Feuerwerk den Wahlsieg ihrer Partei und ihres Präsidenten Kostas Karamanlis.
"Griechinnen und Griechen, ich bedanke mich, dass Sie mir vertrauten", sagte
Karamanlis nach seinem Wahlsieg. Er versprach alle notwendigen Reformen zu
machen. "Ich habe dazu ein neues Mandat beantragt und Sie haben es mir
gegeben. Wir werden besser und effektiver arbeiten", versprach Karamanlis.
Vertrauensabstimmung bei unterlegenen Sozialisten
Wahlexperten
sagten den unterlegenen Sozialisten schwierige Zeiten mit innerparteilichen
Spannungen voraus. Papandreou gestand seine Niederlage und bedankte sich bei
seinen Wählern. "Die Bürger zweifelten offenbar daran, ob wir die
notwendigen Änderungen umsetzen können", gestand Papandreou. Er kündigte an,
er werde nach dieser Niederlage das Verfahren zur Vertrauensabstimmung in
seiner Partei einleiten.
Nächste Seite: Wahl war vorgezogen
Karamanlis hatte die Wahl vorgezogen, die regulär erst im März 2008 fällig gewesen wäre. Nach der Waldbrandkatastrophe Ende August mit fast 70 Toten wurde das Krisenmanagement der Regierung zum bestimmenden Thema der letzten Phase des Wahlkampfs.
Wenig Kapital aus Brandkatastrophe geschlagen
Pasok-Chef
Papandreou werde vor allem die Frage beantworten müssen, warum die
Sozialisten aus der stark kritisierten Reaktion der Regierung auf die
Brandkatastrophe politisch so wenig Kapital schlagen konnte. Die Griechen
hätten "dem vertraut, den sie kennen", analysierten Fernsehkommentatoren das
Ergebnis. Zudem hätten viele Wähler kleineren Parteien ihre Vertrauen
ausgesprochen.
Kommunisten gewinnen
Der Einzug ins Parlament wird den Prognosen
nach auch den Kommunisten gelingen, die mit etwa 7,85 Prozent und 21
Abgeordneten deutlich besser als 2004 (5,9) abschneiden. Auch das Bündnis
der Radikalen Linke (SYRIZA) steigert sich auf 4,84 Prozent (2004: 3,2) und
wird 13 Sitze im Parlament haben. Die ultranationalistisch-religiöse Partei
LAOS wird mit etwa 3,66 Prozent der Stimmen ins Athener Parlament mit zehn
Abgeordneten einziehen. In Griechenland herrscht Wahlpflicht. Die
Wahlbeteiligung lag bei 73,66 Prozent.