Im Rahmen der Proteste in den USA zum fünften Jahrestag des Kriegsbeginns im Irak hat die Polizei mehr als 200 Demonstranten festgenommen.
Fünf Jahre nach dem Einmarsch in den Irak haben in den USA zahlreiche Menschen zumeist friedlich gegen den von Präsident George W. Bush entfesselten Irak-Krieg demonstriert. In San Francisco kam es am Mittwoch (Ortszeit) nach Polizeiangaben zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften, als Friedensaktivisten sich zum Gedenken an Opfer des Krieges auf eine Hauptstraße legten und diese blockierten. Über 140 Aktivisten seien dort festgenommen worden. In Washington gingen einige hundert Menschen auf die Straße, in Hunderten anderen Orten gab es kleinere Protestaktionen und Festnahmen.
4000 T-Shirts erinnern an getötete US-Soldaten
In der
US-Bundeshauptstadt Washington wurden bei einer Sitzblockade vor dem Kapitol
etwa 20 Teilnehmer festgenommen. Weitere Festnahmen gab es, als
Demonstranten die Absperrungen vor einer Finanzbehörde überwanden. In
Syracuse wurden 20 Demonstranten festgenommen, die an einem Straßentheater
teilgenommen hatten, bei dem Szenen in Bagdad nachgespielt wurden. In
Chicopee in Massachusetts wurden acht Personen bei der Blockade eines
Luftwaffenstützpunkts abgeführt. In Cincinnati legten Kriegsgegner 4.000
T-Shirts aus, um so an die 4.000 im Irak getöteten US-Soldaten zu erinnern.
In Louisville (Kentucky) stellten Demonstranten Militärstiefel, Sandalen und
Kinderschuhe auf die Stufen eines Gerichtsgebäudes.
Irak-Krieg weiterhin ein Wahlkampf-Thema
Der Jahrestag brachte
die Irak-Debatte auch in den Vorwahlkampf zurück. Der bei den Demokraten
bisher führende Senator Barack Obama sagte in North Carolina, seiner
Konkurrentin Hillary Rodham Clinton könne nicht vertraut werden, wenn es um
die Beendigung des Kriegs gehe. Während er selbst von Anfang an gegen das
militärische Vorgehen im Irak gewesen sei, habe Clinton im Senat zunächst
für den Einsatz gestimmt.