Nach Gerichtsurteil

Obama ist für die Todesstrafe für Kinderschänder

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Das US-Höchstgericht hatte die Todesstrafe für Kinderschänder verboten. Barack Obama zeigt sie - wie auch John McCain - entrüstet.

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama befürwortet die Todesstrafe für Kinderschänder. Er stimme nicht mit dem Obersten US-Gericht überein, das die Höchststrafe für Vergewaltiger von Kindern am Mittwoch verboten hatte, sagte der schwarze Senator am selben Tag in Chicago. Die Vergewaltigung eines kleinen Kindes sei ein "abscheuliches Verbrechen". Wenn ein Bundesstaat dies entscheide, sollte er diese Täter zum Tode verurteilen können, sagte Obama.

Das höchste US-Gericht hatte hingegen geurteilt, dass die Todesstrafe für Kinderschänder gegen den in der Verfassung verankerten Grundsatz verstößt, wonach es keine "grausame und außergewöhnlicher Bestrafung" geben dürfe. Im Mittelpunkt des Falls stand ein 43-Jähriger im US-Staat Louisiana, der wegen Vergewaltigung seiner achtjährigen Stieftochter zum Tode verurteilt worden war. Insgesamt haben bis jetzt fünf US-Staaten diese höchste Strafe erlaubt, wenn das Vergewaltigungsopfer ein Kind ist.

Auch John McCain gegen die Todesstrafe
Nach Obama hat sich auch dessen republikanischer Mitbewerber um das US-Präsidentenamt für die Todesstrafe für Kinderschänder ausgesprochen. John McCain erklärte am Mittwoch, es sei "zutiefst beunruhigend", dass es in den USA Richter gebe, die die Vergewaltigung eines Kindes nicht als abscheulichstes Verbrechen ansähen, das "die schwerste Strafe verdient".

Clinton will nur Senatorin bleiben
Ex-First-Lady Hillary Clinton versucht indes, neue Spekulationen einzudämmen, wonach sie nach dem Vize-Posten an der Seite des Oval-Office-Kandidaten der Demokraten, Barack Obama, trachte. „Ich sehne mich nach keiner anderen Position als der einer Senatorin“, sagte sie bei ihrem umjubelten Comeback im Kongress zu US-Reportern. Der Hype um ein mögliches Traumteam war Stunden vor dem ersten gemeinsamen Wahlkampfauftritt der beiden in Unity, New Hampshire, eskaliert.

Obama hilft Hillary
Obama will dazu als Geste der Versöhnung durch einen Spendenaufruf die Bezahlung von Hillarys zehn Millionen Dollar an ausstehenden Rechnungen veranlassen. Ihren Privatkredit von 11,4 Millionen habe „"sie abgeschrieben“, heißt es. Trotz der perfekt choreografierten Einheitsshow samt gegenseitiger Überhäufung mit Komplimenten halten sich hartnäckig Gerüchte: Sind die Clintons für eine ehrliche Teamarbeit noch zu verbittert über Hillarys Waterloo? Gatte Bill schürte das Feuer, als er mit wochenlanger Verspätung Obama bloß per dürrer Stellungnahme zur Wahl empfahl. (Lesen Sie hier dazu mehr ). "Es sind tiefe Wunden“, sagte Hillary-Vertraute Lisa Caputo im US-TV. Besonders Bill und Barack waren sich heftig in die Haar geraten: Clinton hatte den Afroamerikaner als "schwarzen, chancenlosen Kandidaten“ verunglimpft - der ihn postwendend als "Rassisten“ denunzieren lassen.

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Bill hilft Barack?
Dennoch könnten die Clintons, Ikonen ihrer Partei und globale Politrockstars, zu Trumpfkarten gegen Republikaner-Rivalen John McCain werden: Obama wolle das "strategische Politgenie Bill“, wie er sagte, für ihn wahlkämpfen lassen. Dabei liegt Obama laut jüngster L.A. Times-Umfrage mit 49 zu 37 Prozent deutlich vor McCain. Und in L.A. sammelten Hollywood-Stars fünf Millionen Dollar.

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