Raketenangriff

Pakistan: 54 Extremisten getötet

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Die USA haben ihren CIA-Leiter nach Todesdrohungen abgezogen.

Bei drei den USA zugeschriebenen Raketenangriffen sind in Pakistan nach Angaben aus Geheimdienst- und Regierungskreisen am Freitag 54 mutmaßliche Extremisten ums Leben gekommen. Die Ziele hätten sich in zwei Dörfern im Tal Tirah in der Region Khyber befunden, einem Gebiet, das bislang von derartigen Attacken weitgehend verschont geblieben sei, sagten Offiziere des pakistanischen Nachrichtendienstes. Unter den Getöteten sollen sich auch hochrangige Führer der Terrororganisation Laschkar-e-Islam befunden haben.

CIA zieht Top-Spion ab
Der vermutlich für viele der Raketenangriffe verantwortliche US-Auslandsgeheimdienst CIA zog nach Angaben von US-Vertretern seinen Top-Spion aufgrund von Todesdrohungen aus Pakistan ab. Der ungewöhnliche Schritt wird den Kampf gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida für die USA weiter erschweren. Anfang des Monats war der Mann namentlich in einem Prozess der Tötung von Zivilisten angeklagt worden.

Der in der Hauptstadt Islamabad stationierte Leiter erfüllt die Aufgabe eines Geheimgenerals im Anti-Terrorkampf der USA. Dazu gehört unter anderem die Tötung von Terroristen durch Drohnenangriffe sowie die Zusammenarbeit mit dem pakistanischen Geheimdienst. Die CIA hält sich zugute, durch die Drohnenangriffe einige hochrangige Extremisten ausgeschaltet zu haben, gleichzeitig wurden in Pakistan Vorwürfe laut, dass dabei auch Unschuldige ums Leben kamen. Die USA bestätigen die Raketenangriffe nicht, aber es gab allein in diesem Jahr mehr als 100 - das ist mehr als doppelt so viel wie im vergangenen Jahr.

Tarnung aufgeflogen
Aufgrund der Anklage sei die Tarnung des US-Spions aufgeflogen, was zu Drohungen von Terroristen gegen seine Person geführt habe, berichteten die US-Vertreter. Die CIA wollte den Vorgang nicht kommentieren.

US-Generalstabschef Mike Mullen zeigte sich am Freitag zuversichtlich, dass die pakistanischen Streitkräfte Taliban-Verstecke in ihrem Land schließen und so Aufständische vom Übertreten der durchlässigen Grenze zu Afghanistan abhalten können. "Ich denke, es ist sehr gut möglich, dass die pakistanischen Streitkräfte dieses Ziel erreichen werden", sagte Mullen in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Bestärkt in dieser Ansicht habe ihn das, was Pakistan bisher bei seiner Suche nach Aufständischen geleistet habe.

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