Wahlen in Portugal

Politiker erschießt Gatten der Gegnerin

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Kommunalwahl wird von Mord überschattet. Ein Kandidat der Sozialistischen Partei hat den Ehemann seiner Konkurrentin erschossen.

Schüsse im Wahllokal, Bestürzung in ganz Portugal: Ein Mord hat am Sonntag die Kommunalwahl überschattet. Ein Kandidat der Sozialistischen Partei (PS) von Ministerpräsident Jose Socrates habe im Dorf Ermelo im Norden des Landes den Ehemann seiner politischen Gegnerin kurz vor Öffnung der Wahllokale erschossen, berichteten Medien.

Die Wahl im 800-Einwohner-Dorf Ermelo wurde den Angaben zufolge ausgesetzt. Der mutmaßliche Täter sei auf der Flucht, hieß es. "Er hat das Wahllokal betreten und ohne ein Wort zu sagen sofort auf den Ehemann der Bürgermeisterin geschossen", sagte ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur Lusa.

Costa bleibt Lissabon-Bürgermeister
Bis zum Nachmittag zeichnete sich landesweit eine niedrige Wahlbeteiligung ab. Die Kommunalwahlen sind nach den Europawahlen im Juni und den Parlamentswahlen vor zwei Wochen bereits der dritte Urnengang binnen kurzer Zeit. 9,5 Millionen Portugiesen waren aufgerufen, ihre Vertreter in 308 Städten und Gemeinden neu zu bestimmen. In den meisten Gemeinden wurde nach letzten Umfragen ein Zweikampf zwischen der sozialdemokratisch ausgerichteten PS und der konservativen Sozialdemokratischen Partei (PSD) erwartet.

Amtsinhaber Antonio Costa von der Sozialistischen Partei (PS) hat den Urnengang in der Hauptstadt Lissabon Prognosen zufolge gewonnen. Der 48-Jährige erhielt laut verschiedenen Fernsehsendern am Sonntag zwischen 43 und 48 Prozent der Stimmen und damit deutlich mehr als sein konservativer Herausforderer Pedro Santana Lopes. Auch in der zweitgrößten Stadt des Landes, Porto, setzte sich mit dem konservativen Rui Rio der Amtsinhaber durch.

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