Nach Überfall

Rom verschärft Grenzkontrollen gegen Immigration

Teilen

Nach dem Beschluss der italienischen Regierung, gewalttätige EU-Bürger sofort auszuweisen, hat Italien auch die Grenzkontrollen verschärft, um die illegale Immigration aktiver zu bekämpfen.

Die Maßnahme ist eine Reaktion auf einen tödlichen Überfall auf eine 47 Jahre alte Frau, die in der italienischen Hauptstadt von einem Rumänen überfallen und vergewaltigt wurde. Das Opfer des brutalen Überfalls, der sich in der Nähe eines Bahnhofes an der Peripherie Roms ereignete, lag zwei Tage lang im Koma und erlag dann den schweren Verletzungen.

Schärfere Kontrollen
Grenzpatrouillen aus italienischen und österreichischen Sicherheitsbeamten sorgen für schärfere Kontrollen am Grenzübergang von Tarvis, berichteten italienische Medien. Ermittelt wird auch zu Bestechungsversuchen an italienischen Grenzpolizisten vonseiten einflussreicher Schieberbanden, die Immigranten nach Italien schleusen.

Angegriffen, vergewaltigt, in Graben geworfen
Nach dem Mord an Giovanna Reggiani, der Frau eines Kapitäns, die von dem 24-jährigen Roma angegriffen, vergewaltigt und in einen Graben geworfen wurde, hat die Polizei in Rom am Freitag sämtliche Barackenlager entlang des Flusses Tibers zwangsgeräumt. In den Baracken leben Hunderte illegale Roma. Bei Kontrollen wurden 22 Rumänen, Russen, Ukrainer und Ungarn festgenommen. Bei ihnen wurden gestohlene Gegenstände beschlagnahmt.

Roma und Sinti nach Italien
Die italienische Regierung schlägt wegen des "Exodus" von Roma und Sinti aus Rumänien nach Italien Alarm. Immer mehr Roma und Sinti wandern nach dem EU-Beitritt Rumäniens nach Italien aus. Viele würden vor den schlechten Lebensbedingungen in ihrem Land flüchten, wo die Regierung repressive Aktionen gegen die Roma in die Wege geleitet hat. Der steigende Immigrationsstrom der Sinti und Roma aus Rumänien habe einen signifikanten Anstieg der Kriminalität zur Folge.

Roma-Familien bei Rückkehr fördern
In den vergangenen Monaten hatte der Bürgermeister von Rom, Walter Veltroni, mit den rumänischen Behörden einen Plan entworfen, mit dem Roma-Familien bei der Rückkehr in ihre Heimat gefördert werden sollen. Veltroni will insbesondere drei rumänische Gemeinden unterstützen, aus denen ein Großteil der Roma stammen, Crajova, Calarasi und Turnu Severin.

Rechtsparteien fordern sofortige Ausweisung
Veltroni handelt unter dem Druck der Rechtsparteien, die die sofortige Ausweisung der Roma, die sich straffällig machen, fordern. In der Ewigen Stadt leben zirka 12.000 Roma. Die rechte Oppositionspartei Alleanza Nazionale fordert die Einführung eines "Numerus Clausus" für Roma in der italienischen Hauptstadt. Die Metropole sei nicht in der Lage, mehr Roma aufzunehmen.

Betteln und Diebstähle
Da die Roma kaum Arbeit finden, schlagen sich viele mit Betteln und Diebstählen durchs Leben. Roma-Kinder werden oftmals von kriminellen Banden an den Touristenorten der Stadt als Taschendiebe eingesetzt. Laut Schätzungen der Stadtverwaltung betteln zur Zeit mehr als 400 Minderjährige auf den Straßen Roms.

Rumänien ist geschockt
Rumänien ist geschockt über den tödlichen Überfall auf eine Italienerin in Rom, für den vermutlich ein rumänischer Bürger verantwortlich ist. Im Gedenken an das Opfer legten viele Menschen spontan Blumen und Kerzen auf dem Bukarester Universitätsplatz nieder. Rumäniens Ministerpräsident Calin Popescu Tariceanu sprach seinem italienischen Kollegen Romano Prodi sein tiefstes Bedauern über den Tod der 47-jährigen Frau aus, berichtete die Nachrichtenagentur Mediafax am Freitag.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.