Die Befreiungstiger geben auf. Bomben, Krankheit und Hunger lassen ihnen keine andere Wahl. Angeblich ist auch der Rebellenchef umgekommen.
Die Befreiungstiger von Tamil Eelam haben das Ende ihres bewaffneten Kampfes in Sri Lanka erklärt. "Um dem Feind keine Ausrede mehr zum Töten unserer Leute zu geben, haben wir uns entschlossen, unsere Waffen schweigen zu lassen", so der für die internationalen Beziehungen zuständige Separatistenführer Selvarajah Pathmanathan am Sonntag.
"Bitteres Ende"
"Diese Schlacht ist an ihrem bitteren
Ende". Tamilische Zivilisten kämen durch Bomben, Krankheit und Hunger ums
Leben, daher bliebe der LTTE nur diese eine Wahl. Sri Lankas Regierung
äußerte sich zunächst nicht zu der Erklärung.
Rebellenchef tot?
Kurz davor wurde aus Kreisen des
srilankesischen Militärs bekannt, dass möglicherweise die Leiche von
Rebellenchef Vellupillai Prabhakaran gefunden wurde. Die Armee untersucht
die Leiche derzeit noch, um die Identität zu klären.
Nach fast 40 Jahren
Die srilankesische Armee hatte seit Jänner
eine groß angelegte Offensive gegen die LTTE-Rebellen geführt, die seit 1972
für einen eigenen Tamilenstaat kämpfen. Präsident Mahinda Rajapakse hatte am
Samstag den militärischen Sieg der Armee verkündet. Am Sonntag rückten die
Sicherheitskräfte auf einen kleinen Dschungelabschnitt vor, der den Rebellen
als einziger Rückzugsort geblieben war. Laut Armee wurden 70 Tamilen-Tiger
bei dem Versuch zu fliehen getötet.